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Wenn die Wall Street irrational sein kann, wieso dann nicht auch Gold

Veröffentlicht am 05.11.2019, 19:35
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05
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Diese CNBC-Story vom Montag machte einen wichtigen Punkt: Die Wall Street wurde in diesem Jahr von einem Handelskrieg, einer möglichen Rezession und mehreren geopolitischen Krisen, einschließlich des Brexits, heimgesucht. Dennoch erreicht der Aktienmarkt ein Rekordhoch nach dem anderen.

Als der Dow am Montag dem S&P 500 und dem NASDAQ nachzog und ebenfalls auf ein Allzeithoch kletterte, könnte der "meistgehasste Bullenmarkt in der Geschichte", eine Beobachtung, die in den letzten Monaten an der Wall Street so oft wiederholt wurde, das sie zum schlimmsten Marktklischee des Jahres werden könnte.

Wenden Sie jetzt die gleiche Situation auf Gold an - da beim gelben Metall ähnlich der Logik widersprechende Dinge passieren.

Wenn die Aktienmärkte heißlaufen, ist normalerweise mit einem Rückgang beim Gold zu rechnen. Eines ist ein Risikoinstrument und das andere eine Absicherung.

Gold 300-Minutenchart

Doch seit Freitag haben Gold-Futures und Spot-Gold beide stabil über 1.500 USD die Feinunze behauptet, ein Niveau, das allgemein als bullisch eingestuft wird. In Fairness, das gelbe Metall hat in den letzten Tagen etwas an Wert verloren. Aber es hat sich nicht von dieser wichtigen Bullenmarke entfernt, zur Enttäuschung all derer, die mit einem Preisverfall gerechnet hatten.

So viele Gründe gegen Rekordhöhen bei Aktien wie gegen die Rallye bei Gold

Genau wie das Argument, dass es viele inhärente Schwächen gibt, die den gegenwärtigen Anstieg der Aktienkurse unhaltbar machen, gibt es auch den Einwand, dass Gold nicht das Zeug hat, einen Rückfall auf 1.400 USD oder darunter zu verhindern.

Welchen Argumenten geglaubt wird hängt davon ab, wer zuhört. Wenn es sich um Aktienbullen handelt, sind die weitgehend positiven Quartalsergebnisse im dritten Quartal von Bedeutung, ebenso wie das glänzende US-Beschäftigungswachstum im Oktober und zunehmende Spekulationen, dass die Trump-Administration und China sich bald auf ein partielles Handelsabkommen einigen könnten.

In ähnlicher Weise würden die Argumente für diejenigen, die auf Gold setzen, lauten, dass Anleger das Edelmetall als Absicherung benötigen, bis die Gefahr des Handelskrieges vollständig oder ausreichend gebannt ist und dauerhafte oder akzeptable Lösungen für den Brexit und andere geopolitische Risiken gefunden werden. Außerdem könnte sich die Feierstimmung am Aktienmarkt schnell in einen Kater verwandeln, sobald diese Elemente außer Kontrolle geraten.

Alles wird sich noch zeigen

Das Lesen beider Seiten der Debatte beweist eines: Sowohl Aktien als auch Gold werden letztendlich ihre Anomalien beseitigen. Oder werden von den Marktkräften aussortiert werden.

Wenn sich Aktien jedoch vorerst irrational verhalten können, kann dies auch beim Gold der Fall sein.

TD Securities hatte in seiner Montagsnotiz eine fundierte Erklärung, wie die Rallyes in beiden Märkten miteinander verbunden sind.

Das kanadische Brokerhaus sagte, dass während die Federal Reserve angekündigt hat, nach drei aufeinanderfolgenden Zinssenkungen um jeweils einen Viertelprozentpunkt für 2019 fertig zu sein, eine klare und unmittelbare Bedrohung durch eine konjunkturelle Abkühlung die Zentralbank im nächsten Jahr zu einem weiteren Aufdrehen des Geldhahns zwingen könnte. Ein Zinsstopp der Fed wurde als einer der Hauptgründe hinausposaunt, warum Anleger aus dem Gold aussteigen sollten.

TD Securities sagte:

"Momentan gefällt den Edelmetallmärkten auch die offensichtliche Option 2020, da die Datenabhängigkeit und die anhaltenden Inflationssorgen die Tendenz der Fed in Richtung Lockerung halten."

In einem solchen Szenario könne Gold nach wie vor eine wirksame Absicherung gegen eine weitere Verschlechterung des Wachstums darstellen, während weitere Zinssenkungen im ersten Halbjahr 2020 es ermöglichen würden, trotz Bedenken hinsichtlich des globalen Wachstums kurzfristig Risiken einzugehen.

TD Securities fügte an, seine Theorie suggeriere, dass ein von den Gegnern prognostizierter positionierungsbedingter Ausverkauf von Gold "flacher sein könnte als ansonsten zu erwarten wäre".

Interdependenz zwischen Aktien- und Goldrally

Fawad Razaqzada, technischer Analyst bei forex.com, beschrieb eine ähnliche Interdependenz zwischen Gold und Aktien und sagte, dass eine Absicherung gegen die jüngste "Datenschwäche und nicht (so) brillante Unternehmensgewinne" erforderlich sei.

Razaqzada wörtlich:

"Es bleibt abzuwarten, inwieweit der handelsbezogene Optimismus in Zukunft die Wall Street und die Risikoaktiva im Allgemeinen stützen wird."

Joseph Young, ein in Hongkong ansässiger Finanzanalyst, fügte am Sonnabend in einem Artikel hinzu:

"Die Aufwärtsdynamik von Gold während einer ausgedehnten Börsenrallye zeigt, dass die Anleger nicht vollständig davon überzeugt sind, dass grundlegende Probleme, einschließlich geopolitischer Risiken, gelöst sind."

"Der steigende Goldpreis deutet darauf hin, dass die Anleger zwar in riskantere Anlagen umschichten, die Möglichkeit eines Ausverkaufs an den Märkten jedoch nicht außer Acht lassen. Analysten glauben, dass die Gold-Bullen in 2019 immer noch die Oberhand haben."

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