Im Leben gibt es wie im Sektor der Cannabis-Investitionen anerkannte Regeln und dann gibt es die Ausnahmen, die diese Regeln belegen. Im Cannabis-Bereich ist eine solche Ausnahme Trulieve Cannabis (OTC:TCNNF) (CSE:TRUL), ein expandierender Cannabis-Anbauer mit Sitz in Florida. Aber hier ist das Besondere: Diese Ausnahme könnte ein Hinweis auf einen breiteren Trend sein, der bald seinen Ausnahmestatus aufheben und die Firma zum neuen Regelfall werden lassen könnte.
Kommen wir zunächst zu der allgemein anerkannten Regel: Die meisten Cannabisaktien haben in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 einen großen Teil ihres Wertes eingebüßt. Schauen Sie sich die Jahresstatistik an: Canopy Growth Corp (NYSE:CGC (TSX:WEED) –40%, Cronos Group Inc (NASDAQ:CRON) (TSX:CRON) –47%, Aurora Cannabis Inc (NYSE:ACB) (TSX:ACB) –57%, Aphria Inc (NYSE:APHA) Aphria Inc (TSX:APHA) –10%, Tilray Inc (NASDAQ:TLRY) (F:2HQ) –81%.
Trulieve ist eine Ausnahme von dieser Regel. Mit einer Marktkapitalisierung von 1,93 Mrd. USD stieg der Aktienkurs dieses vertikal integrierten medizinischen Cannabis-Produzenten in 2019 um 60,73%.
Der Aufwärtstrend hat in den letzten drei Monaten tatsächlich an Fahrt gewonnen, da der Aktienkurs des Unternehmens am 30. August von 7,88 USD (10,44 CAD) auf 13,09 USD (17,27 CAD) hochgeschossen ist, was einem Anstieg von ca. 66% entspricht.
Trulieve behauptet, 55% des Marktes für medizinisches Marihuana in Florida, dem drittgrößten Bundesstaat der USA, erobert zu haben. Die Patientenbasis wächst um etwa 10% pro Monat, und es gibt ungefähr 40 Apotheken im Bundesstaat und einen Plan, das Netzwerk auszubauen. Es bietet eine breite Palette von Cannabis-basierten Waren, die fast 300 Produkte umfasst.
Das Unternehmen dringt auch in andere Märkte vor. Es hat Lizenzen für die Eröffnung von Apotheken in Connecticut, Kalifornien und Massachusetts erhalten. Es ist seit 2015 langsam und stetig gewachsen und hat die Fallstricke einer überschnellen Expansion vermieden, die andere größere Cannabis-Unternehmen zum Stolpern brachte. Und obwohl es sowohl an den OTC-Märkten in den USA als auch an der kanadischen Börse gehandelt wird, hat es sein Geschäftsfeld auf ein vergleichsweise kleineres Spielfeld in den Vereinigten Staaten beschränkt. Dies könnte zum Trend werden, der sich als Erfolgsrezept herausstellt, der Trulieve zu einem der wenigen kurzfristigen und großen Gewinner machen könnte, wenn der Kalender auf 2020 wechselt.
Nicht alle 2.0-Produkte gibt es schon zu Weihnachten
Einige Cannabis 2.0-Produkte werden vor Weihnachten in Kanada zum Verkauf angeboten, aber nicht alle.
Letzte Woche hat Auxly Cannabis Group Inc (OTC:CBWTF) (TSXV:XLY) mitgeteilt, dass die Cannabis haltigen Produkte ab dem 16. Dezember im Einzelhandel erhältlich sein werden. In einer Erklärung des in Vancouver ansässigen Unternehmens, hieß es, Vereinbarungen mit neun der zehn kanadischen Provinzen getroffen zu haben und 83 Derivateprodukte auf den Markt zu bringen, darunter Vapes, Pralinen, Kautabletten und topische Produkte.
"Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns", sagte Hugo Alves, CEO von Auxly. Er ging weiter und meinte:
"Unser Team arbeitet seit über 20 Monaten an dem Start unseres Produktportfolios und die überaus positiven Reaktionen von den Einkäufern in den Provinzen, unseres Vertriebspartners Kindred und der Konsumenten-Fokusgruppen auf unsere durchdachten Marken und Produkte waren außerordentlich zufriedenstellend...."
Die Ankündigung von Auxly am vergangenen Donnerstag zog kaum neue Aktienkäufe nach sich und der Kurs ist seither leicht gesunken auf gestern 0,4680 USD (0,63 CAD). Es wird interessant sein zu sehen, ob ein früher Eintritt in den 2.0-Markt die Aktienkurse noch bewegen wird.
Während ein kleinerer Produzent wie Auxly die Entwicklung von 2.0-Produkten vorantreibt, hat der Cannabis-Riese Canopy Growth angekündigt, sein Angebot an 2.0-Produkten erst im Januar 2020 anzubieten. Canopy wird mit der Vermarktung von Cannabis-Schokolade und versetzten Getränken beginnen.
Neuer CEO bei Canopy
Unterdessen haben die Canopy-Aktien gestern einen deutlichen Satz nach oben gemacht und an dem Tag, an dem David Klein mit Wirkung zum Januar zum CEO ernannt wurde, rund 14% zugelegt. Der Schritt wird als Maßnahme von Hauptaktionär Constellation Brands (NYSE:STZ), einem US-Bierkonzern, angesehen, um die Zügel beim kanadischen Grasproduzenten anzuziehen. Letzten Oktober wurde Klein, der bei Constellation für die Finanzen verantwortlich war, zum Vorstandsvorsitzenden von Canopy ernannt. Nächsten Monat wird er Mark Zekulin ersetzen, der der alleinige Vorstandsvorsitzende war, nachdem Co-CEO Bruce Linton im vergangenen Sommer entlassen wurde.
Canopy-Aktien gingen gestern zu 21,29 USD (28,16 CAD) aus dem Handel.