Wie Mega-ETFs den Takt an den Börsen vorgeben

Veröffentlicht am 03.07.2025, 07:19

Die ETF-Zuflüsse nehmen weiter zu, und Nvidia (NASDAQ:NVDA) holt sich die Spitzenposition zurück. Doch rückt jetzt Google (NASDAQ:GOOGL) im KI-Rennen nach vorn?

Das Syz-Investmentteam fasst die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Woche für Sie in sieben aussagekräftigen Charts zusammen – kompakt, übersichtlich und auf den Punkt.

1. Nvidia hat sich die Krone zurückgeholt – und ist wieder das wertvollste Unternehmen der Welt

Nvidia hat Microsoft (NASDAQ:MSFT) (Microsoft) bei der Marktkapitalisierung überholt und steht damit aktuell an der Spitze.

Bemerkenswert: 8 der 10 größten börsennotierten Unternehmen weltweit kommen aus den USA – ein Hinweis auf die Dominanz amerikanischer Tech-Giganten.

NVIDIA Marktkapitalisierung
Quelle: companiesmarketcap.com

2. Immer mehr Riesen unter den ETFs – 13 Fonds verwalten inzwischen jeweils über 100 Mrd. USD

In den USA gibt es mittlerweile 188 ETFs mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 10 Mrd. USD – und davon haben 13 sogar die Marke von 100 Mrd. USD überschritten.

Diese 188 „Schwergewichte“ bringen es zusammen auf 8,7 Billionen USD. Allein die 13 größten unter ihnen verwalten zusammen rund 3,7 Billionen USD.

Ähnlich wie einige wenige Mega-Cap-Aktien den S&P 500 prägen, dominieren diese „Mega-ETFs“ einen großen Teil des ETF-Marktes.

Die folgende Übersicht zeigt die größten ETFs in den USA – inklusive ihrer bisherigen Jahresperformance und der jeweiligen Kostenquote.

Die größten US ETFs
Quelle: Bespoke

3. Führt Google jetzt im KI-Rennen?

Auf der Wettplattform Polymarket zeigen sich Händler zunehmend überzeugt, dass Google (NASDAQ:GOOGL) bis Ende 2025 das Rennen um die beste KI anführen wird. Die Quote liegt inzwischen bei 59 % – ein deutlicher Anstieg gegenüber weniger als 30 % noch im März. Und trotz wachsender Konkurrenz hat dieser Aufwärtstrend bisher keinen Dämpfer erhalten.

Googles möglicher Vorsprung liegt vor allem in drei Bereichen: in der Qualität seiner Trainingsdaten, in der leistungsstarken, durch TPUs (Tensor Processing Units) beschleunigten Cloud-Infrastruktur – und in seinem weltweit führenden Forschungsteam. Dieser Vorteil wird umso sichtbarer, je weiter Google seine KI-Modelle über die Google Cloud Platform (GCP) skaliert.

TPUs sind speziell von Google entwickelte Chips, die für KI-Anwendungen optimiert sind. Sie ermöglichen deutlich schnelleres und effizienteres Training sowie die Bereitstellung großer Modelle im Vergleich zu klassischer Hardware.

GCP wiederum ist Googles Cloud-Plattform – eine umfassende Sammlung von Diensten rund um Rechenleistung, Speicher, Datenbanken, maschinelles Lernen und mehr. Sie erlaubt es Unternehmen, Anwendungen zu entwickeln, bereitzustellen und flexibel zu skalieren – ganz ohne eigene Infrastruktur. Damit ist GCP ein zentrales Werkzeug für die Umsetzung und Monetarisierung von KI-Lösungen.

Sollten Googles Gemini-Modelle weiterhin so stark performen, könnte der wirtschaftliche Wert von GCP aktuell noch deutlich unterschätzt sein.

Unternehmen mit dem besten KI-Modell
Quelle: Wall St Engine @wallstengine, Polymarkets

4. Wenn Halbleiter das neue Öl sind – steckt ihr Boom womöglich noch in den Kinderschuhen

Ben Reitzes, Analyst bei Melius Research, hat kürzlich eine spannende Analogie aufgestellt: Was, wenn Halbleiter für die Weltwirtschaft künftig so essenziell werden wie Öl in den 1980er Jahren?

Wenn das zutrifft, könnte der aktuelle Höhenflug der Chip-Aktien erst der Anfang sein. Halbleiter machen derzeit rund 12,1 % des S&P 500 aus. Zum Vergleich: Energiewerte (Energiewerte) erreichten 1980 mit rund 30 % ihren Höchststand im Index – ein Niveau, von dem sie heute mit nur noch 3 % weit entfernt sind.

Die Überlegung dahinter: Sollten Chips künftig eine ähnlich zentrale Rolle spielen wie früher Öl, könnten sowohl ihre Gewichtung im Markt als auch ihre Bewertungen deutlich zulegen.

Jährliche Gewichtung von Semi- und Semi-Cap-Aktien im SPX

Anmerkung: Broadcom (NASDAQ: NASDAQ:AVGO) und Nvidia machen zusammen 80 % der Marktkapitalisierung des S&P-500-Index für Halbleiter und Halbleiterausrüstung aus.

Quelle: FactSet, Melius Research, HolgerZ

5. Wahrscheinlich der aktuell wichtigste Makro-Chart für Bitcoin

Die 60-Tage-Korrelation von Bitcoin mit den 10-jährigen US-Treasury-Futures ist auf ein Allzeittief gefallen – so niedrig wie nie zuvor.

Rollierende Korrelation – 10-Jahres-Rendite
Quelle: Bloomberg, Bitwise Europa

6. Das Porsche-zu-Gold-Verhältnis – ein etwas anderer Blick auf Kaufkraft

1965 kostete ein Porsche 911 (ETR:P911_p) rund 6.500 USD. Heute liegt der Durchschnittspreis bei etwa 120.100 USD – das ist ein Anstieg um das 18,5-Fache. Im selben Zeitraum stieg der Preis von gold von 35 USD pro Unze auf über 3.000 USD – also das 86-Fache.

Guess wer das Inflations-Rennen gewonnen hat?

Ein Blick auf das Porsche/Gold-Verhältnis macht es deutlich:

  • 1965: 186 Unzen

  • 1980: 45 Unzen

  • 2000: 235 Unzen

  • 2025: nur noch 40 Unzen

In Gold gerechnet ist der Porsche 911 heute also deutlich günstiger als früher.

Die Erkenntnis? Gold hat seine Rolle als Wertspeicher einmal mehr bestätigt – es bewahrt langfristig die Kaufkraft.

Porsche Gold Ratio
Quelle: Mining Bildmaterial

7. Wer wird der nächste Fed-Chef?

Auf der Wettplattform Polymarket gibt es bereits Wetten auf den nächsten Vorsitz der US-Notenbank im Jahr 2025. Die aktuellen Quoten sehen so aus:

  • Kevin Warsh: 24,2 %

  • Christopher Waller: 20,0 %

  • Kevin Hassett: 18,7 %

  • Nicht auf dem Zettel: 18,0 %

Ein spannendes Rennen – mit einem offenen Ausgang.

Und was hat das mit Eis zu tun? Ganz einfach: Korrelation ist nicht gleich Kausalität. Oder, wie das bekannte Beispiel zeigt: Wer Hai-Angriffe vermeiden will, sollte nicht auf Eiscreme verzichten – auch wenn der Zusammenhang in den Statistiken manchmal so aussieht.

Wettquoten für den neuen Fed-Vorsitzenden

Quelle: Bloomberg, Polymarkets

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