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Wie und warum Robinhood-Aktien nach schleppendem IPO an Fahrt aufnehmen

Veröffentlicht am 18.08.2021, 15:46
Aktualisiert 03.11.2023, 08:58

Ursprünglich galt der Robinhood (NASDAQ:HOOD) Börsengang als einer der vielversprechendsten IPOs im Jahr 2021. Leider haben sich diese Erwartungen anfänglich nicht erfüllt.

Der IPO-Kurs von $38 fiel am ersten Handelstag auf magere $34,82. Dies stellte das schlechteste Ergebnis von US-IPOs im Jahre 2021 dar, die genauso viel oder mehr Kapital erzielen konnten. Nach IQiyi und AppLovin erzielte der Robinhood-IPO sogar eines der schlechtesten historischen Ergebnisse.

Und dennoch: Obwohl der anfängliche Verlauf mehr als nur suboptimal ausfiel, konnte sich der Kurs in weniger als einem Monat wieder fangen und sogar zu einem Zeitpunkt die 85-US-Dollar-Marke knacken. Somit können alle IPO-Käufer, die nicht sofort das Boot verlassen haben, bereits heute profitieren. 

Robinhood

(Abbildung: Google (NASDAQ:GOOGL) Finance)

Das Robinhood-Beispiel macht deutlich, dass IPOs nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- bis langfristig Profite einfahren können. Die Frage stellt sich, wie und warum der so hochgepriesene Börsengang von Robinhood erst jetzt an Fahrt aufnimmt.

Unsicheres Geschäftsmodell und öffentliche Kritik vor dem IPO

Robinhood ist in letzter Zeit vermehrt durch das umstrittene Geschäftsmodell in die Kritik geraten. Dieses sogenannte Payment for Order Flow (PFOF) Modell ermöglicht es dem Broker, die Kundenaufträge an Marketmaker weiterzuleiten und hierfür kompensiert zu werden. 

Dies animiere Robinhood dazu, Kunden zu einem möglichst riskanten Handel zu treiben, so die Stimmen der Kritiker. Die Tatsache, dass das PFOF-Modell zu den Haupteinnahmequellen von Robinhood gehört, trägt zu diesem Tatbestand bei.

Robinhood Q1

(Abbildung: Forbes auf Twitter)

Dies ist jedoch nicht die einzige Kritik, die Robinhood hinnehmen musste. Neben angeblichen Hackerangriffen auf Kundenkonten, Fehlern in der technischen Infrastruktur und Vertragsinhalten ist Robinhood erst kürzlich durch die Gamestop-Affäre wieder in die Schlagzeilen geraten. 

Die Gamestop-Aktien wurden hierbei zum Kräftemessen zwischen milliardenschweren Hedgefonds und Privatanlegern, die im Internet eine kleine Revolution veranstaltet haben. Robinhood, genauso wie andere Online Broker, limitierten die Privatanleger, wodurch dem Unternehmen Marktmanipulation vorgeworfen wurde, was das Unternehmen jedoch abstreitet. 

Daneben wurde Robinhood erst kürzlich von der amerikanischen Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) zu Strafzahlungen in Höhe von $65 Million verurteilt. 
Diese Faktoren haben zweifelsohne den schleppenden Börsengang beeinflusst.

Der Aufstieg durch prominente Unterstützung

Trotz der Kritik hat sich der Robinhood-Kurs schnell wieder gefangen. Ein möglicher Grund liegt  in der Unterstützung von prominenten Investoren. 

Maxim Manturov, Abteilungsleiter Anlageforschung bei Freedom Finance Europe, sagt hierzu Folgendes: „Robinhoods Aufstieg kam nach der Nachricht, dass der ARK Fintech Innovation ETF 89.622.000 Aktien erworben hatte. Jim Cramer von CNBC rührte ebenfalls die Werbetrommel für das Unternehmen. Darüber hinaus stellte Business Insider fest, dass Robinhood-Aktien die am meisten erwähnten Aktien auf dem Reddit Wall Street Bets Forum sind. Laut SwaggyStocks wurden die Robinhood-Aktien in den letzten 24 Stunden mit mehr als 1.700 Kommentaren am häufigsten erwähnt, während AMD (NASDAQ:AMD), das am zweithäufigsten diskutierte Unternehmen, nur 388 Mal erwähnt wurde. In nur zwei Tagen stiegen die Aktien um 86,57%.“

Robinhood als Beispiel eines erfolgreichen IPO-Flops

Robinhood kann gut und gerne als erfolgreicher IPO-Flop bezeichnet werden. Im bestreben, den Zugang zur Börse weiterhin zu demokratisieren, wurde ein Großteil des Robinhood-IPOs an Privatinvestoren vergeben – eine Strategie, von der sowohl Unternehmen als auch Privatinvestoren profitieren können.

IPO-Investoren mussten jedoch einen kurzen Moment durchatmen, bevor der ersehnte Aufschwung kam. Der Robinhood-IPO zeigt das Profitpotenzial, das in IPOs für Privatanleger steckt. Wer kurzfristig profitieren möchte, kann den IPO bereits am ersten Handelstag gewinnbringend veräußern. Falls der Kurs wie im Falle von Robinhood unter dem IPO-Preis liegt, sollten Anleger nicht verzagen, sondern ihre Strategie mittel- bis langfristig ausrichten. 

Denn erfolgreiche Unternehmen mit Startschwierigkeiten sind nicht selten: Von Facebook (NASDAQ:FB), über Groupon (NASDAQ:GRPN) bis hin zu Uber (NYSE:UBER) gibt es zahlreiche Beispiele von Unternehmen, die am ersten Handelstag ein Kurstief hinnehmen mussten, bevor sie ungeahnte Höhen erreichten. Demnach ist ein IPO-Flop zwar alles andere als wünschenswert, kann sich aber mittel- bis langfristig dennoch für die Investoren lohnen.   

Wie geht es weiter mit Robinhood?

Potenzielle Investoren stellen sich die Frage, wie es mit Robinhood auf lange Sicht weitergehen wird. Hier sind sich die Experten uneinig. 

Die Haupteinnahmequelle über das PFOF-Modell wird nämlich von der SEC bedroht. Hier wurde bereits angekündigt, das Modell genauer zu prüfen. Sollte das Modell verboten oder eingeschränkt werden, ist dies eine ernsthafte Gefahr für den Online Broker. 

Mit drohender Inflation des US-Dollars steht Robinhood dem nächsten Problem gegenüber. Da es sich bei den Kunden Robinhoods vornehmlich um Privatinvestoren aus den USA handelt, könnten diese bei wirtschaftlichen Schwierigkeiten schneller vom Aktienhandel zurücktreten als institutionelle Investoren, die bei vielen Konkurrenz-Brokern zu den Hauptkunden zählen.

Auf der anderen Seite klingen die Expansionspläne Robinhoods überaus vielversprechend. Robinhood möchte in Zukunft den Schritt von einer reinen Trading-App hin zu einer Geldtransfer-App machen, durch die Transaktionen erleichtert werden sollen. Wer einen Blick nach China wirft, kann die Gemeinsamkeiten zu WeChat erkennen, was mithilfe von WeChat Pay zu einer der einflussreichsten und meistgenutzten Apps der Welt wurde. Demnach sollten Robinhood-Aktien noch lange nicht abgeschrieben werden. 

Ein zumindest mittelfristiger Kursanstieg ist aus heutiger Sicht wahrscheinlich.

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