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Testet der Ölpreis noch vor Jahresende die 40 Dollar-Marke?

Veröffentlicht am 19.12.2018, 09:33
Aktualisiert 02.09.2020, 08:05

Khalid al-Falih hatte wahrscheinlich damit gerechnet, dass die Ölpreise in der Weihnachtssaison und auch ein wenig ins neue Jahr hinein fallen werden, bis seine geplanten Produktionssenkungen zu greifen beginnen. Was der saudische Energieminister vielleicht nicht geahnt hatte, ist das Chaos, in dem der Markt versunken ist.

Rohöl hat fast 6 USD das Fass verloren, seit die von den Saudis angeführte Organisation Erdölexportierender Länder (Organization of the Petroleum Exporting Countries, OPEC) am 7. Dezember angekündigt hatte, dass Russland und andere Verbündete von außerhalb des Kartells, diesem helfen werden, ab Januar über die nächsten sechs Monate hin, 1,2 Mio Fass am Tag (barrels per day, bpd) an Öl vom Markt zu nehmen.

Bedenkt man, dass der Preis in den zwei Monaten vor der OPEC-Entscheidung schon um fast 25 USD das Fass gefallen war, dann könnten sich die Verluste der letzten beiden Wochen als relativ bescheiden ausnehmen.

Preiseinbruch von 40% in etwas mehr als 2 Monaten

WTI Daily Chart

Natürlich, wenn man sie zusammenzählt, dann ist der Verlust von 30 USD seit den Vierjahreshochs von Anfang Oktober von fast 77 USD das Fass bei der Ölsorte US West Texas Intermediate WTI und von fast 87 USD beim britischen Brent eher erstaunlich.

Aber mehr als den 40 prozentigen Verlust, ist das Schreckgespenst für die wenigen verbliebenen Bullen in diesem neuen Bärenmarkt, wohin die Reise der Preise als Nächstes gehen wird. Zum Auftakt der OPEC-Sitzung war die Befürchtung noch gewesen, dass der Ölpreise die 50 Dollarmarke durchbrechen könnte.

Aber nach der Talfahrt vom Dienstag—das dritte Mal in vier Wochen, dass der Markt an einem einzigen Tag um 7% eingebrochen ist—war die Frage, ob der Ölpreis sich über 40 USD wird halten können. Das letzte Mal, dass Öl derart billig wurde, war im August 2016 während der ersten Runde der Krise durch die Überproduktion von US-Schieferöl.

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Russen, Saudis schließen sich den USA an und überschwemmen den Markt

Adam Sarhan, Gründer des New Yorker Fonds 50 Park Investments, stellt sich auf ein solches Szenario ein, da die gegenwärtige Ölflut nicht nur aus den US-Schieferölfeldern kommt, sondern auch der Rekordproduktion Saudi-Arabiens und Russlands geschuldet ist.

Sorgen über eine weltweite Rezession schüren weitere Ängste unter Investoren, sagt Sarhan, und weiter:

“Ölbullen mögen sich beim Gedanken an einen Preis unter 40 USD gruseln. Aber viele vergessen, dass wir in der ersten Runde der Schieferölkrise auf fast 25 USD heruntergegangen waren.
In einem extremen Bärenmarkt, wie er jetzt vorliegt, werden die Leute alle guten Nachrichten ignorieren und sich darauf fokussieren, was die Verkäufe antreibt. Daher könnten wir in den Bereich von 30 Dollar kommen, aber nur bei einer gleichzeitigen Verschlechterung der Fundamentaldaten, des technischen Umfelds und der Weltwirtschaft.”

Eine solche Verschlechterung könnte anrollen, angesichts der neuen Produktionsrekorde, die in dieser Woche aus den Vereinigten Staaten, Saud-Arabien und Russland berichtet worden.

Die US-Energieinformationsadministration (IEA) sagte in ihrem monatlichen Explorationsreport vom Montag, dass die Ölproduktion aus den sieben großen US-Schieferölbecken bis Jahresende 8 Mio bpd überschreiten soll. Die Vereinigten Staaten sind schon jetzt der größte Ölförderer der Welt, als ihre Produktion in diesem Jahr einen Durchschnitt von 10,9 Mio bpd und einen Höchstwert von 11,7 Mio bpd erreicht hat. Für 2019 sagt die EIA einen Durchschnitt von 12,1 Mio bpd voraus—eine Zunahme von 1,2 Mio bpd gegenüber diesem Jahr, was in der Theorie den Plan der OPEC zu einer Senkung des Angebots komplett über den Haufen wirft.

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Neben den Daten der EIA berichtete Reuters am Dienstag, dass Russland in diesem Jahr einen Produktionsrekord von 11,42 Mio bpd erreicht hat. Die saudischen Ölexporte stiegen amtlichen Daten zufolge, im Oktober auf 7,7 Mio bpd, von 7,433 Mio bpd im September.

Zusammengenommen gleichen diese Zahlen die positiven Nachrichten wie die Erklärung höherer Gewalt auf fast 385.000 bpd durch Libyens National Oil Company (NOC) auf zwei Ölfelder, nachdem El Sharara, das größte Ölfeld des Landes, von feindlichen Kräften besetzt worden war. Auch wurde ein Report von Bloomberg links liegen gelassen, dass der russische Energieminister Alexander Novak für Mittwoch ein Treffen mit Managern der heimischen Ölgesellschaften abhalten will, um die geplanten Produktionskürzungen um 228.000 bpd innerhalb des ersten Vierteljahres in 2019 zu diskutieren.

Ängste über globale Rezession verschärfen die Lage

Öl kam auch unter die Räder, da in den USA der Aktienmarkt wackelt, aus China die schlimmsten Einzelhandelsumsätze in 15 Jahren hereinkamen und das Gezerre um den Brexit die britische Konjunktur so verwundbar wie noch nie lassen könnte, ohne dass es von der EU Unterstützung gäbe.

Dominick Chirichella vom Energy Management Institute aus New York sagt:

“Nicht nur die Händlergemeinde ist bärisch, so sind auch eine wachsende Zahl von Investoren und Fondsmanagern, die jetzt mit einer weltweiten Abschwächung der Konjunktur rechnen und dass sich diese in eine nachlassende Ölnachfrage in 2019 übersetzen wird.”

Aber selbst wenn keine weiteren schlechten Nachrichten zum Öl hereinkommen, wird der Ausverkauf aus zwei Gründen vermutlich weitergehen: Das Aufkommen algorithmischer Handelsakteure, die Händler aus Fleisch und Blut ersetzt haben und der Umstand, dass von den übriggebliebenen der letzteren Gruppe, viele zu dieser Jahreszeit Urlaub machen, was zu den geringeren Umsätzen führt, die typisch für die Weihnachtszeit sind. Wie selbsterfüllende Prophezeiungen, die einander verstärken, suchen die Algorithmen neue technische Tiefs, die durchbrochen werden können, während das geringere Volumen den Einfluss einzelner Positionen verschärft. Das Ergebnis: Verkäufe treten weitere Verkäufe los.

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Algorithmen schütten Öl ins Feuer

Scott Shelton, Analyst und Broker für ICAP aus Durham in North Carolina, sagt, es gibt insgesamt einen Mangel an willigen Käufern im Markt.

“Was wahrscheinlich das größere Problem ist, da die Algorithmen das herausfinden und weitere Schwäche schaffen, um auf die kleinsten Longs auszustoppen...allerdings ist mir ein Rätsel, wer nach diesen zwei Monaten noch long geht."

Phil Davis von PSW Investments aus New York ist bestimmt keiner von diesen, nach seinen Verlusten, als er in den vergangenen zwei Monaten ein paar Mal auf Preisdellen eingestiegen ist. Er sagt:

"Es ist zu verrückt, um in diesem Markt zu sein. Ich bin weder short noch long.”

Wie Sarhan würde auch Davis nicht ausschließen, dass WTI noch vor Jahresende die 40 USD testet, obwohl das die Grundfeste des Marktes ist. Er sagt weiter:

"Öl bekommt in dieser Phase keinen wie auch immer gearteten Respekt und wir haben völlig die Kontrolle über das Geschehen verloren."

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Aktuelle Kommentare

Der Downspike vorhin um 10h führte bis 27 Pips, rd. 0,5%, an das 50% Retracement der kompletten Aufwärtsbewegung vom Tief in 02/2016 bis Top in 10/2018. - Meiner Meinung nach war das vorhin der quasi "letzte Auskotzer" und das wars jetzt erstmal nach unten und auch wenns dem Sheldon aus NorthCarolina ein Rätsel ist: Ja, ich bin so einer, der hier schon (immer mal wieder und mit engen 20-30-pip-SLs) long geht (akt. seit 10:04h)! - In der Erwartung, daß nun ca. (mind.) die Hälfte des jüngsten Downers der letzten 2 Monate, nochmal korrigiert werden sollten, ergo mit Zielen von rd. 62,30$ beim WTI.
stimmt nichts heute öl etwas steigen aber ab Montag Talfahrt geht weiter bin mir sicher
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