Die US-Wirtschaft sendet gemischte Signale: Wie stabil bleibt der Arbeitsmarkt?
Im Dezember überraschte die US-Wirtschaft mit einem deutlichen Zuwachs an Arbeitsplätzen und stärkte damit den Optimismus, dass der Arbeitsmarkt auch weiterhin stabil bleibt. Der erneute Start unter Trump bringt jedoch viele Unsicherheiten mit sich. Sicher ist: Die neue Regierung übernimmt einen Arbeitsmarkt, der aktuell noch floriert.
Die Zahl der Beschäftigten ohne Landwirtschaft stieg im Dezember um 256.000 – der größte monatliche Zuwachs seit März. Da jedoch die monatlichen Zahlen oft stark schwanken, bietet der Blick auf die Veränderung über ein ganzes Jahr hinweg ein verlässlicheres Bild. Hier bleibt der Trend solide: Die Beschäftigtenzahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 % gestiegen – ein Tempo, das vergleichbar mit der Entwicklung vor der Pandemie ist. Doch wie nachhaltig ist dieses Wachstum? Diese Frage rückt zunehmend in den Fokus.
Die 1-Jahres-Veränderung der Beschäftigtenzahlen zeigt seit Monaten einen leichten Abwärtstrend und lag im Dezember bei +1,42 %. Das Positive: Der Rückgang verläuft bisher allmählich, und das Wachstum bleibt insgesamt robust.
Eine ergänzende Sichtweise ergibt sich, wenn man die Beschäftigtenentwicklung um die Arbeitslosenquote bereinigt betrachtet. Auch hier zeigt sich ein Bild der Normalisierung: Die Werte entsprechen weitgehend dem Niveau vor der Pandemie. Dennoch ist der Trend rückläufig – ein mögliches Anzeichen für eine späte Phase im Wirtschaftszyklus, in der das Wachstum an Schwung verliert.
Eine etwas skeptischere Entwicklung zeigt sich im Vergleich zwischen den Beschäftigtenzahlen des privaten Sektors und den Gesamtzahlen. Da rund 85 % der Arbeitsplätze auf den privaten Sektor entfallen, spielt dieser eine zentrale Rolle für den Arbeitsmarkt. Traditionell übersteigt das Beschäftigungswachstum im privaten Sektor das Wachstum des Gesamtarbeitsmarktes, was ein Zeichen gesunder wirtschaftlicher Dynamik ist.
Doch zuletzt war dieses Verhältnis negativ, was auf eine relative Schwäche bei den privaten Neueinstellungen hindeutet – ein typisches Warnsignal für eine bevorstehende wirtschaftliche Abschwächung oder gar eine Rezession.
Trotz dieser Beobachtungen bleibt das unmittelbare Rezessionsrisiko in den USA gering. Warum zeigen die Daten dennoch Schwäche? Eine Erklärung könnte sein, dass die Arbeitsmarktdynamik noch immer von pandemiebedingten Verzerrungen beeinflusst wird. Dennoch weist die Entwicklung darauf hin, dass der Arbeitsmarkt möglicherweise anfälliger ist, als es die jüngsten Zuwächse bei den Beschäftigtenzahlen vermuten lassen.
Es bleibt abzuwarten, ob 2025 als Wendepunkt für den US-Arbeitsmarkt in Erinnerung bleibt. Sollte sich eine Wende abzeichnen, könnte sie sich vor allem durch eine schnellere und stärkere Verschlechterung im Jahresvergleich bemerkbar machen – ein potenzielles Frühwarnsignal, das Anleger genau im Blick behalten sollten.