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Zinkpreis unter Druck: LME-Lager füllen sich – sind China und Citibank schuld?

Veröffentlicht am 22.08.2023, 10:02
Aktualisiert 14.05.2017, 12:45

Der Zinkpreis steht unter Druck. Allein in den letzten drei Monaten sank der Preis pro t um mehr als 7 %. Blei hat sich damit schlechter entwickelt als Aluminium, Blei, Eisenerz, Kupfer, Nickel und Zinn.

Noch dramatischer erscheint die Situation bei einer Betrachtung der Kursentwicklung in den vergangenen zwölf Monaten. In diesem Zeitraum gab der Zinkpreis um mehr als 37 % nach. Zum Vergleich: Blei legte im selben – für Industriemetalle eher schwierigen Zeitraum – um 6 %, Eisenerz um 3 % und Zinn um 2 % zu. Nickel gab um 9 %, Kupfer um 10 % nach. Zink steht damit weitaus stärker unter Druck als die anderen Metalle.

LME wird mit Zink überschwemmt

Nun berichten Beobachter, die Lager der London Metal Exchange LME) würden regelrecht mit Zink überschwemmt. So hätten sich die Zinkvorräte an der Metallbörse im vergangenen Monat auf 145.975 mehr als verdoppelt. Die Lagerbestände sind damit so hoch wie seit Anfang 2022 nicht mehr.

Wenn Produzenten und Händler die Lager der LME füllen, anstatt am Markt zu verkaufen, übersteigt das Angebot die Nachfrage. Dies spiegelt sich auch in der Preisentwicklung wider. Seit Ende März 2022 befindet sich der Zinkpreis in einem Abwärtstrend, der die Bewertung gemessen am dreimonatigen LME-Kontrakt von 4.500 USD auf 2.250 USD führte. Die Terminpreiskurve zeigt für die kommenden Fälligkeiten ein sehr moderates Contango.

Noch im April prognostizierte die International Lead and Zinc Study Group (ILZSG) ein weltweites Defizit an raffiniertem Metall in Höhe von 45.000 Tonnen. Zuletzt ging der Verein allerdings davon aus, dass das Angebot die Nachfrage in den ersten fünf Monaten des Jahres um 267.000 t übertroffen hat.

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Demnach ist die weltweite Produktion raffinierter Metalle im Jahresvergleich um 2,3 % angestiegen – vor allem, weil in China mehr produziert wurde. Die Nachfrage stieg im selben Zeitraum deutlich langsamer um lediglich 1,0 %.

Auch dabei spielt die Volksrepublik eine entscheidende Rolle. Die Nachfrage nach Zink hängt stark vom Bausektor ab, der in China seit längerem massiv unter Druck steht. Die europäische Bautätigkeit könnte dies selbst im Fall einer Hochkonjunktur auf den Baustellen nicht ausgleichen. Parkt China also seine Überkapazitäten in den LME-Lagerhäusern?

Dafür scheint zu spreche, dass Bestände zuletzt verstärkt in Port Klang in Malaysia und in Singapur aufgebaut. Port Klang etwa meldete allein für den 17. August einen Nettoanstieg der Bestände um 900 t, Singapur sogar um 2.300 t. Am 16. August vermeldete Singapur einen Anstieg um 1.100 t, am 15. August gar um 34.850 t und am 14. August gar um 14.725 t.

Hat Citibank (NYSE:C) großen Zink-Deal mit LME abgeschlossen?

Sollten derartige Lagerinvestitionen tatsächlich allein auf die schwache Bautätigkeit und die wieder anziehende Produktion in China zurückzuführen sein, wäre dies ein ausgesprochen finsteres Signal für den Zinkpreis. Es gibt jedoch noch eine andere Erklärung.

Wie Nachrichtenagenturen vor wenigen Tagen unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichteten, hat die Citibank möglicherweise einen Deal mit der LME abgeschlossen. Das Institut habe demnach große Mengen Zink an der LME gekauft und lagere es nun dort ein.

Verkauft wurde das Zink den Quellen zufolge vor allem durch Trafigura und Glencore (LON:GLEN). Die Citibank hat den Berichten zufolge Verträge mit Lagerhausbetreibern abgeschlossen, die sie an den Mieten für das eingelagerte Metall beteiligt. Die Mieten für Metalle mit LME-Garantie kann fünfmal so hoch ausfallen wie für Metalle ohne LME-Bezug.

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Dass der Deal der Citibank die Zunahme der Lagerbestände isoliert ausgelöst haben könnte, ist allerdings unwahrscheinlich. In Singapur etwa wird schon seit drei Monaten über starke Zinkzuflüsse berichtet – auch außerhalb der LME-Systeme. Das südostasiatische Land importierte im Mai und Juni 2023 insgesamt 117.464 Tonnen Zink- ein Mehrfaches der 32.634 Tonnen im gleichen Zeitraum des Vorjahres.

Wahrscheinlich ist deshalb, dass sowohl die Situation in China als auch die weltweit schwache Bau- und Stahlkonjunktur und die Citibank mit den Entwicklungen der Lagerbestände in Verbindung stehen.

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