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Zinserhöhung im September vom Tisch

Veröffentlicht am 05.09.2016, 13:30
Aktualisiert 07.03.2022, 11:10
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Stellenbericht dämpft Chancen auf Zinserhöhung (von Arnaud Masset)

In den letzten Wochen haben die Fed-Mitarbeiter mehrfach ihr Mantra wiederholt, dass die US-Wirtschaft auf festem Fuß stehe und dass eine Straffung der Geldpolitik wahrscheinlicher würde. Zum Bedauern der meisten restriktiven Fed-Mitglieder zeigten die letzten Wirtschaftsdaten der weltweit größten Wirtschaft leider kein gutes Bild. Nach einer kurzen Pause im Sommer (v. a. Juli und August) überraschten die Wirtschaftsdaten nun wieder negativ. Interessant ist v. a. dass der Stellenmarkt, der das Standbein der Konjunkturerholung der Fed war, durchwachsene Signale ausgesendet hat, die vermuten lassen, dass der Arbeitsmarkt eine Stabilisierungsphase durchläuft und nicht expandiert. Im August schaffte die US-Wirtschaft 151.000 private Stellen und blieb damit hinter den Erwartungen von 180.000 deutlich zurück und auch unter der Zahl von Juli von 275.000. Mehr Sorgen macht uns, dass der negative Trend in den letzten zwölf Monaten an Geschwindigkeit zugelegt hat. In den letzten zwölf Monaten sind die durchschnittlichen monatlichen Zugewinne auf 204.000 Stellen zurückgegangen, und die monatlichen Zugewinne in den letzten sechs Monaten sind auf 175.000 gefallen - im Vergleich zu 238.000 und 211.000 vor einem Jahr. Diese Trendumkehr zeigt klar, dass die guten Tage vorbei sind.

Ähnlich geriet das verarbeitende Gewerbe nach einem soliden zweiten Quartal im August erneut unter Druck, wobei der ISM für das verarbeitende Gewerbe mit 49,4 unter die Schwelle von 50 gefallen ist (gegenüber 52,6 im Juli und Durchschnittsprognosen von 52,0). Der Markit PMI für das verarbeitende Gewerbe blieb stabil bei 52,0 (gegenüber 52,1 im Vormonat).

Insgesamt hatten wir schon vor der Veröffentlichung der enttäuschenden Wirtschaftsdaten in der letzten Woche eine Zinserhöhung im September ausgeschlossen. Es ist jetzt klar, dass diese vom Tisch ist. Andererseits ist der Dezember noch immer im Gespräch, aber wir müssen bei den Daten eine Verbesserung sehen, außer die Fed wird abwarten. Nachdem der Dollar seine Gewinne nach dem Stellenbericht am Freitag ausbauen konnte, geriet er am Montag erneut unter Druck, da die US-Märkte wegen dem Labour Day geschlossen sind.

Markt agiert langfristig (von Peter Rosenstreich)

Der schwächer als erwartet ausgefallene US-Stellenbericht schickte den USD gegenüber dem Euro und den EM in den Keller, aber die meisten Verluste vom Freitag wurden bereits wieder gut gemacht. Die Finanzmärkte agieren eher langfristig und lassen sich nicht allzu sehr von der kurzfristigen Volatilität verwirren. Auf lange Sicht wird die Fed die Zinsen erhöhen, während die BoJ und EZB weitere Lockerungsmaßnahmen durchführen dürften. Die Zinserhöhung der Fed könnte im Dezember oder März stattfinden, aber es stehen steilere Renditekurven an. Das Risiko, dass die BoJ nicht herkömmliche Maßnahmen außerhalb aller Vorstellungen ergreifen könnte, ist jedoch stark gestiegen. Die japanischen Wirtschaftsdaten waren eine deutliche Enttäuschung, während der JPY eine wirtschaftlich zerstörende Stärke zeigt. BoJ-Chef Kuroda bleibt weiter neutral und deutete an, dass eine extreme Politik noch keine Option ist, aber dass jede Maßnahme in Erwägung gezogen werde. Heute Nacht sagte er, dass es aufgrund der derzeitigen gebündelten politischen Maßnahmen und der negativen Zinsen Spielraum für geldpolitische Lockerungsmaßnahmen gebe (er zeigte sich auf dem Jackson Hole Symposium für NIRP optimistisch) und dass unorthodoxe politische Strategien weiter geprüft würden. Kuroda sprach sich dafür aus, dass es kein Helikoptergeld geben solle, einem Prozess zur Zeichnung von Staatsanleihen und einer Monetarisierung der Steuerpolitik. Er sagte jedoch, dass die BoJ erforderlichenfalls zu drastischen Maßnahmen bereit sei. Bei der Sitzung am 20.-21. September wird die BoJ die Ergebnisse einer "umfassenden Beurteilung" zur Wirtschaft und den Preisen unter der QE vorlegen. Aber ohne den Einsatz einer "Bazooka" gehen die Händler nicht davon aus, dass die BoJ den JPY schwächen kann, weshalb die JPY-Long-Positionen zunehmen.

In Europa steigen die Risiken, und auch die Short-Positionen im Euro geraten in Gefahr. An der politischen Front sahen wir bei den Kommunalwahlen in Mecklenburg-Vorpommern, dass die AFD die Nase vor der CDU von Kanzlerin Merkel hatte und ein gutes Ergebnis der SPD. Die europäischen Wirtschaftsdaten nach dem Brexit waren überraschend gut, aber es gibt sehr viele Ängste, dass der Sturm noch nicht vorbei ist. Obwohl die EZB-Politik überholt und ineffektiv aussieht, hat sie doch leicht dämpfend auf die Euro-Bullen gewirkt. Die dieswöchige Sitzung der EZB sollte technische Anpassungen an die Wirtschaftsprognosen und/oder eine Ausweitung des QE-Programms bringen. Es könnte jedoch eine Verzögerung bis Dezember geben, da die EZB auf zusätzliche Daten Post-Brexit wartet.

Bei dieser langfristigen Denkhaltung gehen wir davon aus, dass die EM-Länder weiter eine überdurchschnittliche Wertentwicklung aufzeigen werden, da die global lockere Geldpolitik und die Nachfrage nach Renditen Zuflüsse generieren werden.

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EURUSD Der EUR/USD ist von der Stundenunterstützung bei 1,1123 (Tief vom 31. 8. 2016) abgeprallt. Es scheint, dass der Kaufdruck um dieses Niveau wichtig ist. Ein Schlüsselwiderstand liegt bei 1,1352 (Hoch vom 23. 8. 2016) und dann bei 1,1428 (Hoch vom 23. 6. 2016). Eine starke Unterstützung zeigt sich bei 1,1046 (Tief vom 5. 8. 2016). Achten Sie auf mögliche Annäherungen an 1,1100. Langfristig unterstützt die technische Struktur eine sehr langfristige bärische Tendenz, so lange der Widerstand bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015) hält. Seit Anfang 2015 handelt das Paar bereichsgebunden. Starke Unterstützung findet sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015). Doch seit dem letzten Dezember deutet die derzeitige technische Struktur auf einen allmählichen Anstieg hin.

GBPUSD Der GBP/USD behält seine Aufwärtsentwicklung bei und hat nun endgültig seinen Stundenwiderstand bei 1,3279 (Hoch vom 26. 8. 2016) überwunden. Das letzte signifikante Tief findet sich bei 1,2866 (Tief vom 15. 8. 2016). Die nächste Stundenunterstützung liegt bei 1,3253 (Tief vom 2. 9. 2016). Erwarten Sie weiteren Aufwärtsdruck in Richtung 1,3400. Das langfristig technische Muster ist sogar noch negativer, nachdem der Brexit den Weg für weitere Rückgänge bereitet hat. Eine langfristige Unterstützung zeigt sich bei 1,0520 (1. 3. 85) und scheint ein anvisierbares Ziel zu sein. Ein langfristiger Widerstand liegt bei 1,5018 (24. 6. 2015) und würde eine langfristige Umkehr im negativen Trend darstellen. Doch dies sieht für den Moment noch ziemlich unwahrscheinlich aus.

USDJPY Die kurzfristige bullische Bewegung des USD/JPY konsolidiert unterhalb von 104,00. Ein Stundenwiderstand findet sich bei 104,32 (Hoch vom 2. 9. 2016). Eine Stundenunterstützung liegt bei 102,80 (Tief vom 2. 9. 2016). Eine Schlüsselunterstützung liegt bei 99,02 (Tief vom 24. 6. 2016). Erwarten Sie wiederholte bullische Bewegungen, doch ein Bruch der Unterstützung von 102,80 könnte eine weitere bärische Tendenz aufweisen. Langfristig favorisieren wir eine bärische Tendenz. Eine Unterstützung liegt jetzt bei 96,57 (Tief vom 10. 8. 2013). Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun völlig unwahrscheinlich. Erwarten Sie weitere Rückgänge bis zur Unterstützung bei 93,79 (Tief vom 13. 6. 2013).

USDCHF Der USD/CHF hat sich gedreht. Die bullische Bewegung ist abrupt zu Ende gekommen. Das Paar scheint eine Abwärtsbewegung eingeschlagen zu haben. Unterstützung findet sich bei 0,9739 (Tief vom 2. 9. 2016). Ein Stundenwiderstand liegt bei 0,9885 (Hoch vom 1. 9. 2016). Der nächste Widerstand zeigt sich bei 0,9956 (Hoch vom 30. 5. 2016). Erwarten Sie weitere Abschwächung. Langfristig handelt das Paar seit 2011 noch immer bereichsgebunden, trotz einiger Turbulenzen, nachdem die SNB die CHF-Bindung an den EUR aufgehoben hatte. Eine Schlüsselunterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Die technische Struktur deutet gleichwohl eine langfristig bullische Tendenz an, seit sich der Franken im Januar 2015 vom Euro löste.

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