(DailyFX.de) – Eine wesentlich frühere Veränderung der Niedrigzinspolitik als allgemein erwartet wurde an den Anleihemärkten mit deutlicheren Kapitalumschichtungen quittiert. Im vorab veröffentlichten Statement der FOMC zur gestrigen Entscheidung war nur in groben Zügen die Möglichkeit einer Zinserhöhung in 2015 thematisiert worden. Vor allem im Zusammenhang mit der stark veränderten Forward Guidance wurde die Zinserhöhung nur unter der Voraussetzung eines Erreichen der Ziele einer stabilen Inflation von 2 Prozent und einer Arbeitslosenquote im Bereich des langfristigen Gleichgewichtswertes. Diese sogenannte NAIRU (non-accelerating inflation rate of unemployment) Rate wurde später auf der Pressekonferenz von Janet Yellen im Bereich des langjährigen Mittels von 5,4% gesehen.
Die verbale Bombe platzte als Yellen zu einem Zeitpunkt der ersten Zinserhöhungen gefragt wurde. Im Statement zuvor war noch keine konkrete Aussage dazu zu finden. Yellen sagte hierzu, dass die ersten Zinserhöhungen „etwa 6 Monate“ nach Ende des laufenden quantitative Easing erfolgen dürften. Eine derart konkrete Aussage war von den Märkten nicht erwartet worden. Das zuvor eher dovishe Statement wurde damit komplett ausgehebelt. Die Reaktion an den Anleihemärkten erfolgte prompt und volatil:
- 5-jährige Staatsanleihen + 16 Basispunkte auf 1,708%
- 3-jährige Staatsanleihen + 13,5 Basispunkte auf 0,888%
- 10-jährige Staatsanleihen +9,5 Basispunkte auf 2,772%
Die Reaktion ist verständlich, ein höherer erwarteter Marktzins löst Verkäufe der bestehenden Anleihen aus, der Preis auf die Anleihen fiel und damit steigt die effektive Verzinsung.
Im EUR/USD könnte sich nach längerer Zeit wieder ein stabilerer Trend entwickeln. Die Erwartung an eine weiter restriktive EZB konnte zwar den EUR/USD nahe an die 1,4000 führen, die neuesten Aussagen zur US Konjunktur und zukünftigen Zinspolitik der FED sind allerdings als fundamentale USD Stärke zu werten.
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Der Bruch der signifikanten Unterstützung bei 1,3820/30 deutet sich an. Eine Fortführung des begonnen USD Rebounds sollte den Bruch erfolgen lassen und eröffnet als Ziel das Pre-EZB Niveau bei 1,3720.
Eine wieder zum Tragen kommende EUR Stärke würde sich über einen Bruch der 1,3850 zeigen. Ein Rücklauf an 1,3892 kann daraufhin erwartet werden.
Analyse geschrieben von Erik Welne, Junior Marktanalyst von DailyFX.de