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Zinssenkungen seitens der EZB im Juni bereits beschlossene Sache?

Veröffentlicht am 14.05.2014, 16:43

(DailyFX.de) – Nach der Thematisierung heute früh, welcher unter anderem eine Zinssenkung seitens der EZB im Juni einfängt, hierzu noch ein paar weitergehende und detaillierte Gedanken.

Nachdem ich mich durch den Artikel "Notenbankkreise - EZB bereitet für Juni Zinssenkung vor" gelesen habe, stechen einige Aspekte besonders heraus. So heißt es bspw., dass man seitens der EZB an einer Senkung des Bewertungsniveaus des Euros z.B. zum USD interessiert zu seien scheint.

Was ich hierbei ganz interessant ist, ist dann die Art der thematisierten, geldpolitischen Instrumente, welche man hierfür plant aufzurufen.

Während die Implementierung bspw. eines negativen Einlagezinses oder die Senkung des Leitzinsniveaus von 0,25% auf 0,10 / 0,15% den Euro sicherlich unattraktiver machen würde und Kapitalabflüsse begünstigen könnte, zumindest kurzfristig, könnte mittel- bis langfristig der Euro tatsächlich weiter aufwerten, zumindest ausgehend von den thematisierten und komplexeren geldpolitischen Mitteln die man zusätzlich in Betracht zieht.

Aus dem Artikel geht nämlich hervor, dass ein Quantitative Easing, welches das EZB-Balance Sheet ausdehnen würde mindestens zunächst keine Option darstellt.

Stattdessen und um die Kreditvergabe besonders an mittelständische Unternehmen anzukurbeln, denkt man über ein zielgerichtetes Programm nach, welches Banken zielgerichtet Liquidität zur Verfügung stellt, welche dann in die Realwirtschaft fließen soll.

Alternativ wird im Artikel ein Kaufprogramm der EZB für Kreditverbriefungen, so genannte ABS-Papiere, erarbeitet. Mit solchen Papieren können Banken beispielsweise Kredite an Firmen oder auch Autofinanzierungen bündeln und weiterverkaufen.

Solche Programme wurden von uns bei DailyFX bzw. mir das erste Mal bereits im Februar thematisiert.

Dort schrieb ich:

3. Die EZB wartet mit einer innovativen Lösung auf. Bereits in Davos machte Draghi den Vorschlag, dass die EZB private Kreditpakete (bestehend sowohl aus Unternehmens- als auch Verbraucherkrediten) von Banken kauft, um diese zu einer lockereren Kreditvergabe zu bewegen. Herausgestellt wurde in der jüngeren Vergangenheit das sinkende Kreditvolumen im Privaten Sektor, ein Hauptgrund für die Konjunkturschwäche in der Eurozone.

Spannend erachte ich bei diesem nun folgendes: die Bank of England (BoE) hat ein solches Programm bereits Mitte 2012 aufgesetzt, dort laufend unter dem Akronym "FLS", was für "Funding for Lending Scheme" steht.

Ausgehend von diesem hat sich die gesamtwirtschaftliche Situation im Vereinigten Königreich deutlich aufgehellt. Infolgedessen kam es damals initial zu einer deutlichen Aufwertung des GBP/USD, unter starken Schwankungen in den vergangenen 24 Monaten zu einer GBP-Aufwertung zum USD insgesamt von rund 10%.

GBP/USD Chart
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope

Zunächst: warum die Aufwertung?

Dieses FLS-Programm, ähnlich dem der EZB thematisierten, ist "steril" oder anders: es dehnt die BoE-Bilanz nicht aus. Gleiches ist für die EZB-Bilanz zu erwarten.

Die initiale Abwertung des USD zum GBP damals beinhaltete sicherlich die Antizipation von QE3, welches die FED aktuell ja bereits schrittweise reduziert.

Aber: "Tapering ist kein Tightening". Und bis es seitens der FED zu einer Normalisierung (= Zinserhöhungen) der FED’schen Geldpolitik kommt, aktuell munkelt man von Juni/Juli 2015 (bzw. spielt dies an den Swap-Märkten), ist es noch ein weiter Weg.

Das bedeutet in meinen Augen, dass die Erwartungshaltung, dass der Euro zum USD infolge solcher geldpolitischer Schritte abwertet und nicht über 1,40 USD steigt, sich zumindest zunächst, nicht erfüllen „muss“.

Das erklärt zudem auch, warum die öffentliche Kommunikation dieser Schritte seitens des EUR/USD keinerlei Verkauf unter das wichtige 1,3650er Niveau mit frei werdendem Potential in Richtung Jahrestief um 1,3470 auf den Weg gebracht hat und kurze Rallies zurück über die 1,39er Marke, eventuell sogar erneute Attacken auf die 1,40er Region nicht vom Tisch sind.

Infolgedessen trade ich den EUR/USD aggressiv gegen die 1,37er Marke mit einem Stop unterhalb der 1,3650er Marke in Erwartung einer solchen Erholungs-Rallye Long, würde die Position allerdings mit Bruch der 1,3650 und Ziel mindestens 1,3470 USD drehen.

potentielle Erholungs-Rallye im EUR/USD
Chart erstellt mit FXCMs Trading Station II / Marketscope

Analyse geschrieben von Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX.de

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