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Zoom Video: Ist die Aktie jetzt ein Schnäppchen?

Veröffentlicht am 03.09.2021, 07:46
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Zoom Video Communications (NASDAQ:ZM) ist wohl ein Opfer seines eigenen Erfolgs geworden. Nach Anzeichen dafür, dass das Wachstum der Pandemie-Ära für die Videokonferenzplattform mit der Wiedereröffnung von Schulen und Büros zu Ende geht, haben Investoren die Aktie abgestraft.

Am Dienstag brachen die Aktien des Unternehmens aus San Jose in Kalifornien um etwa 17% ein, nachdem das Management eine Umsatzprognose für das laufende Quartal abgegeben hatte, die hinter den Schätzungen einiger Analysten zurückblieb.

Die Aktie beendete den Handel gestern bei 290,86 Dollar, was einem Rückgang von mehr als 12% in diesem Jahr entspricht, nachdem sie ihren Wert im Jahr 2020 verfünffacht hatte, als die Nutzung von Zooms Kommunikationsplattform dank der Pandemie explodierte. Aber dieses kometenhafte Wachstum verlangsamt sich nun früher, als viele Analysten vorhergesagt hatten.

Zoom Video Communications

Der Umsatz von Zoom stieg im vierten Quartal 2020 um 369%, im ersten Quartal 2021 um 191% und in den drei Monaten, die am 31. Juli endeten, um 54%. Die Prognosen des Unternehmens deuten darauf hin, dass der Umsatz im vierten Geschäftsquartal um lediglich 15% steigen könnte.

Angesichts dieser rabiaten Trendwende und der harten Vergleiche mit der explosiven Entwicklung im letzten Jahr besteht die Herausforderung für CEO Eric Yuan darin, die Anleger davon zu überzeugen, dass das Wachstum im Umfeld nach der Pandemie nicht ins Stocken geraten wird.

Yuan versucht das Angebot von Zoom zu diversifizieren. Er hat Premium-Produkte wie ein Cloud-basiertes Telefonsystem hinzugefügt, um größere Unternehmen sowie kleine und mittelständische Unternehmen anzusprechen.

Diversifizierung der Umsätze

Im Juli übernahm das Unternehmen Five9 (NASDAQ:FIVN) für 14,7 Milliarden Dollar, um seine Präsenz auf dem Markt für Callcenter-Software auszubauen. Die Übernahme ermöglicht Zoom die Expansion in den Markt für Cloud-basierte Contact Center, die über das Internet operieren. Nach Angaben des Unternehmens beschleunigte sich die Akzeptanz der Technologie während der Pandemie, als viele Mitarbeiter von Kundenzentren von zu Hause aus arbeiteten.

Einige Analysten und Anleger sind der Meinung, dass Zoom auch in der neuen Arbeits- und Bildungsumgebung relevant bleiben wird und Anleger dieser Aktie die Treue halten sollten. Die Technologie-Investorin Cathy Woods ließ sich anscheinend nicht durch Zooms Kursrückgang nach dem Quartalsbericht aus der Ruhe bringen, wie Bloomberg berichtete, denn ihr ARK Investment Management hat fast 200.000 Aktien des Videokonferenzanbieters für mindestens zwei seiner börsengehandelten Fonds gekauft.

Die Starinvestorin sagte im Juli, es wäre ein "Fehler", Pandemiegewinner wie Zoom zu verkaufen, nur weil die pandemiebedingte Nachfrage nachlässt.

Die schwachen Umsatzprognosen bewog jedoch viele Wall Street-Analysten zu einer Herabsetzung ihrer Einschätzungen. So senkte die Bank of America (NYSE:BAC), die Zoom zum Kauf empfiehlt, ihr Kursziel von 480 auf 385 Dollar. In einer Notiz an die Kunden hieß es:

"Wir glauben, dass das 2H22 für Zoom eine Übergangsphase mit geringerem Wachstum darstellt, da [kleine und mittlere Unternehmen]/Konsumenten zu einem signifikanten Gegenwind werden, der stärkere Trends für Unternehmen maskiert, die im GJ23 eine Wachstumsbeschleunigung bringen dürften."

Die Bank, die Zoom mit "outperform" bewertet, senkte nach dem letzten Quartalsbericht ihr Kursziel auf 380 Dollar von 445 Dollar und schrieb, dass die Aktie nach dem jüngsten Rückgang attraktiv geworden sei.

Weiter war in der Kundenmitteilung zu lesen:

"Das Unternehmen verwies auf schwächere Erwartungen bei mittelständischen Unternehmen (KMUs), insbesondere bei der Privatnutzung, da sowohl die Reise- als auch die Freizeitaktivitäten zugenommen hätten. Wenngleich dies enttäuschend ist, bleiben die Unternehmens- und Zoom Phone-Trends weiterhin stark und untermauern unsere langfristig optimistische Haltung gegenüber der Plattform. Die Unsicherheit im Mittelstand mag ein kurzfristiger Belastungsfaktor bleiben, aber wir sehen die Aktie weiterhin als attraktiv für längerfristig orientierte Anleger an."

Fazit zur Zoom Video-Aktie

Nach einem außergewöhnlichen Schub während der Pandemie verlangsamt sich das Zoom-Wachstum. Investoren sollten daher für 2021 keine Wiederholung der letztjährigen Rallye erwarten. Der Markt ist sich jedoch nahezu einig, dass das Unternehmen in der Welt nach Covid eine glänzende Zukunft hat, was die Aktie nach der aktuellen Kursschwäche zu einem geeigneten Kandidaten für langfristige Anleger macht.

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