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Die Ölpreise verzeichneten in den abgelaufenen Wochen relativ geringe Ausschläge. Seit Mai pendeln die Notierungen in einer engen Spanne umher. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich der Ölmarkt nach der heftigen Talfahrt Ende 2014 und der anschließenden Erholungsbewegung zu Beginn des laufenden Jahres mittlerweile beruhigt hat.
Öl: Überversorgung bleibt bestehen
Vor wenigen Tagen hat sich mal wieder die OPEC in Wien getroffen, um die Lage des Ölmarktes sowie die Fördermengen der einzelnen Länder zu erörtern. Aufgrund des ermäßigten Ölpreis-Niveaus forderten im Vorfeld einige Länder eine Drosselung der Förderquoten, um die Preise wieder in Richtung Norden zu bewegen. Der Blick richtete sich vor allem nach Saudi-Arabien – das ölreiche Land hatte bereits in den vergangenen Monaten ein Überangebot des „schwarzen Goldes“ begrüßt und damit die Talfahrt der Preise angeheizt.
Auf dem jüngsten OPEC-Treffen wurde dieses Statement nun untermauert – Saudi-Arabien bleibt bei seinen hohen Förderquoten. Die Überversorgung sollte damit für die nächsten Monate weiter fortgesetzt werden. Der Grund für die harte Haltung Saudi-Arabiens ist klar: Mit der hohen Fördermenge bzw. dem niedrigen Ölpreis soll die bis vor kurzem sehr erfolgreiche Fracking-Industrie in den USA und Kanada in die Schranken gewiesen werden. Gleichzeitig wird damit auch die Wirtschaft des Irans, dem traditionellen Kontrahenten Saudi-Arabiens, unter Druck gesetzt.
Chartanalyse: Wann bricht WTI aus der Seitwärtsbewegung aus?
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des WTI-Öls seit Ende 2014 dargestellt (in US-Dollar je Barrel):
Spannend wird es, wenn das Öl aus seiner kleinen Seitwärtsphase ausbricht. Für das WTI-Öl wäre dies der Fall, wenn der Preis über 61 Dollar steigt oder unter 58 Dollar fällt - also die Ober- oder Unterkante des Dreiecks durchbrochen wird. Erst dann dürfte die Schwankungsbreite der Öl-Notierungen wieder anziehen. Aufgrund der neuerlich bestätigten Überversorgung des Ölmarktes seitens der OPEC halte ich zum jetzigen Zeitpunkt einen Ausbruch nach unten für wahrscheinlicher als einen schnellen Ausbruch nach Norden.
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