Öl: Aufkommender Verkaufsdruck
Das Rohöl war weiter unter Verkaufsdruck, da man allgemein skeptisch ist, dass die OPEC eine Vereinbarung mit den wichtigsten Produzenten zustande bringt. Reuters meldete dass Saudi Arabien nicht an einem Gipfel mit OPEC- und Nicht-OPEC-Produzenten am Montag teilnehmen wird. Saudi Arabien wies darauf hin, dass die Teilnahme an einem Treffen von Nicht-OPEC-Produzenten sinnlos wäre, wenn die 14 Hauptkartellmitglieder untereinander keine Vereinbarung zur Senkung der Ölproduktion erzielen können. Wenn man die Förderung nicht deutlich senken kann, wird dies die US-Aktien weiter belasten. Die Notierung für den nächsten Fälligkeitsmonat für das WTI ist auf 45,14 USD gefallen und begrenzt die Verluste aus der letzten Woche auf 5%. Wir bleiben Verkäufer von rohöl- und energieabhängigen Aktien (vor allem in der Exploration & Produktion) und bei einer Rallye aufgrund eines Produktionsvertrags. Wir sind extrem skeptisch, dass die wichtigen Ölproduzenten bereit sind, die Produktion zu senken oder die Kapazitäten zu begrenzen. Kurzfristig sollte der USD/NOK eine Unterstützungsbasis bei 8,50 finden, von wo aus eine Erholung auf die nächsten Hochs bei 8,63 starten könnte. Ein von der WTO erwartetes Urteil gegen Boeing (NYSE:BA) sollte eine heftige Reaktion des designierten Präsidenten Donald Trump hervorrufen. Weitere Anzeichen einer protektionistischen Politik der Trump-Administration sollten für die Rohölpreise negativ sein.
SNB: Sichteinlagen steigen wieder (von Yann Quelenn)
Nachdem die Schweizer Sichteinlagen veröffentlicht worden sind, bleiben auch heute die nie endenden Fragen um SNB-Interventionen weiter unbeantwortet. Anfang letzter Woche sind die Gesamtsichteinlagen von CHF 520 Mrd. auf CHF 524.7 Mrd. gestiegen, und die heutigen Daten zeigten einen Anstieg auf CHF 527.6 Mrd. CHF. Auch die Unsicherheiten in Bezug auf die Geldpolitik der EZB über den März 2017 hinaus stellen einen bedeutenden Faktor für mögliche Interventionen der SNB dar.
Der Abwärtsdruck für den EUR/CHF ist weiter wesentlich. Der CHF hat seit Anfang November nicht die 1,08 erreicht, als die SNB nach der Wahl von Trump am Markt eingegriffen hat. Wir befinden uns nun an einem Punkt, an dem die SNB jederzeit zur Schwächung des Franken handeln könnte, selbst außerhalb der üblichen geldpolitischen Treffen.
Die Sichteinlagen sind das beste Tool der SNB, den Schweizer Franken zu verteidigen, und die helvetische Währung steht nun unter Feuer. Wir glauben weiter, dass die 1,08 eine entscheidende Schwelle für die Zentralbank sind.
Es ist jedoch klar, dass die SNB diese Strategie nicht unendlich verfolgen kann, da die Kosten für ihre Bilanz extrem hoch sein würden und dies auch starke Auswirkungen auf die reale Wirtschaft hätte. Kurzfristig gibt es mit dem italienischen Referendum am 4. Dezember und den jüngsten Umfragen, die eine Renzi-Niederlage vorhersagen, Potential für noch höheren Druck auf den Franken.
EURUSD Der Kaufdruck für EUR/USD ist klar wieder da trotz des laufenden Rückfalls. Ein stündlicher Widerstand zeigt sich bei 1,0680 (Innertageshoch). Ein Durchbruch durch den Widerstand bei 1,0746 (Hoch vom 17. 11. 2016) ist nötig, um eine Umkehr zu bestätigen. Erwarten Sie erneut aufkommende bärische Schwäche. Langfristig deutet das Todeskreuz auf eine weitere bärische Tendenz hin, obwohl das Paar seit letztem Dezember zugelegt hat. Ein wichtiger Widerstand liegt bei 1,1714 (Hoch vom 24. 8. 2015). Starke Unterstützung findet sich bei 1,0458 (Tief vom 16. 3. 2015).
GBPUSD Der GBP/USD hat nicht genug Momentum, um den Widerstand bei 1,2674 (Hoch vom 11. 11. 2016) zu erreichen. Eine stündliche Unterstützung liegt bei 1,2302 (Tief vom 18. 11. 2016). Der Kaufdruck lässt nach. Erwarten Sie erneut aufkommenden bärischen Druck. Das langfristig technische Muster ist sogar noch negativer, seit der Brexit den Weg für weitere Rückgänge bereitet hat. Eine langfristige Unterstützung zeigt sich bei 1,0520 (1. 3. 85) und scheint ein anvisierbares Ziel zu sein. Ein langfristiger Widerstand liegt bei 1,5018 (24. 6. 2015) und würde eine langfristige Umkehr im negativen Trend darstellen. Doch dies sieht für den Moment noch ziemlich unwahrscheinlich aus.
USDJPY Der USD/JPY konsolidiert weitere. Ein Widerstand findet sich bei 113,90 (Hoch vom 25. 11. 2016). Das Paar ist auf dem Weg in Richtung 114,87 (Hoch vom 16. 2. 2016). Eine Unterstützung zeigt sich um 109,80 (Tief vom 16. 11. 2016). Eine stärkere Unterstützung findet sich bei 108,56 (Tief vom 17. 11. 2016). Erwarten Sie eine weitere Aufwärtsentwicklung. Wir favorisieren eine langfristig bärische Tendenz. Eine Unterstützung zeigt sich nun bei 96,57 (Tief vom 10. 8. 2013). Ein allmählicher Anstieg in Richtung des Hauptwiderstands bei 135,15 (Hoch vom 1. 2. 2002) scheint nun völlig unwahrscheinlich. Erwarten Sie weitere Rückgänge bis zur Unterstützung bei 93,79 (Tief vom 13. 6. 2013).
USDCHF Die Rallye des USD/CHF lässt nach. Die technischen Bedingungen sehen nach wie vor bullisch aus. Wir beobachten die wichtige Unterstützung an der Parität. Ein stündlicher Widerstand liegt bei 1,0192 (Hoch vom 24. 11. 2016). Erwarten Sie weitere Schwäche. Langfristig bewegt sich das Paar seit 2011 noch immer bereichsgebunden, trotz einiger Turbulenzen, seit die SNB den CHF vom EUR entkoppelte. Eine wichtige Unterstützung findet sich bei 0,8986 (Tief vom 30. 1. 2015). Seit der Aufhebung des Bodens im Januar 2015 deutet die technische Struktur gleichwohl auf eine langfristig bullische Entwicklung hin.