Investing.com Die Kurse an den europäischen Börsen verlaufen am Donnerstag eher höher, gefördert von Rekordschlüssen an der Wall Street. Allerdings halten sich die Anleger im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der Europäischen Zentralbank zurück.
Im europäischen Mittagshandel steigt der DJ Euro Stoxx 50 0,57 Prozent, CAC 40 legt um 0,30 Prozent zu, der DAX dagegen rutscht um 0,45 Prozent ab.
Es wird zwar weitgehend davon ausgegangen, dass die EZB an der bisherigen Geldpolitk festhalten wird, dennoch halten die Anleger Ausschau nach möglichen Hinweisen auf die Zukunft des 60 Mrd. Euro teuren Vermögenswerte-Kaufprogramms und ob Präsident Mario Draghi langsam in Richtung Reduzierung neigt.
Der Euro hält sich gegenüber dem Dollar am 14-Monatshoch. Die Marktteilnehmer warten auf den Zinsentscheid um 11:45 Uhr GMT oder 07:45 Uhr ET sowie auf die anschließende Pressekonferenz mit Draghi um 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET.
Ebenfalls im Zentrum der Aufmerksamkeit steht der Fortschritt der Brexit-Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union.
Brexit-Minister David Davies und EU-Chefunterhändler Michel Barnier stellen sich bei einer für ca. 12:30 Uhr GMT oder 08:30 Uhr ET geplanten Pressekonferenz den Fragen der Journalisten.
An der Wirtschaftsfront übertrafen die Einzelhandelszahlen aus Großbritannien für Juni die Erwartungen. Erzeugerpreisinflation in Deutschland für denselben Monat stieg ebenfalls höher als erwartet.
Moneysupermarket.Com Group Plc (LON:MONY) führte mit Verlusten von über sieben Prozent die Verliererliste des Stoxx 600 an. Die britische Preisvergleichsseite warnte, dass die Prognose für den Gesamtjahresgewinn am unteren Ende der geschätzten Spanne liegen würde.
EasyJet (LON:EZJ) folgte mit sechs Prozent Verlust. Die Fluglinie warnte vor Preisunsicherheit. Der deutsche Rivale Lufthansa (DE:LHAG) schien ebenfalls von der Prognose beeinträchtigt worden zu sein und brach fast genauso tief ein.
Am entgegengesetzten Ende des europäischen Referenzindex befindet sich Ingenico (PA:INGC) mit acht Prozent Gewinn. Das französische Zahlungstechnologieunternehmen gab Pläne zum Kauf des schwedischen Zahlungsdienstleisters Bambor für 1,5 Mrd. Euro oder 1,7 Mrd. US-Dollar bekannt.
Wartsila Oyj Abp (HE:WRT1V) folgt mit Gewinnnen von rund sieben Prozent. Auftragseingänge des finnischen Unternehmens übertrafen die Erwartungen.
Boliden (ST:BOL) schnellte um über sechs Prozent hoch. Starke Performance im Bereich Bergbau half dem schwedischen Unternehmen dabei, Markterwartungen zu übertreffen.
Ölpreise derweil legen am Donnerstag eine Atempause ein und liegen etwas tiefer, nachdem US-Lagerdaten den Rohstoff auf ein Sechswochenhoch befördert hatten.
Energie-Aktien notieren höher. Der französische Öl- und Gasriese Total SA (PA:TOTF) steigt um 0,74 Prozent, der italienische ENI (MI:ENI) um 0,38 Prozent und Statoil ASA (OL:STL) um 1,22 Prozent.
Finanzwerte handeln uneinheitlich. Französischer Kreditgeber BNP Paribas (BNPP.PAR) fällt um 0,60 und Societe Generale (SOGN.PAR) steigt um 0,53 Prozent. Commerzbank (XETRA:CBKG) und Deutsche Bank (XETRA:DBKGn) gewinnen 0,33 bzw. 0,13 Prozent dazu.
Italiens Unicredit (MILAN:CRDI) und Intesa Sanpaolo (MILAN:ISP) steigen um 0,36 bzw. 0,35 Prozent, die spanischen Banken BBVA (MADRID:BBVA) und Banco Santander (MADRID:SAN) ziehen um 0,44 bzw. 1,26 Prozent an.
Der rohstofflastige FTSE 100 in London steigt nach starken Einzelhandelszahlen und in Erwartung neuer Details zu den Brexit-Verhandlungen um 0,41 Prozent
Glencore (LON:GLEN) fällt um 0,44 Prozent und Rio Tinto (LON:RIO) um 0,80 Prozent. Bhp Billiton (LON:BLT) verliert 0,23 Prozent und Anglo American (LON:AAL) steigt um 0,41 Prozent.
Energiewerte legen zu: BP (LONDON:BP) verzeichnet einen Anstieg von 0,97 Prozent, Royal Dutch Shell (LONDON:RDSa) gewinnt 0,65 Prozent dazu.
Finanzwerte notieren höher: HSBC Holdings (LONDON:HSBA) steigt um 0,74 Prozent und Lloyds Banking (LONDON:LLOY) um 0,84 Prozent. Barclays (LON:BARC) gewinnt 0,58 Prozent und die Royal Bank of Scotland (LONDON:RBS) 0,60 Prozent.
Aktienmärkte in den USA eröffnen überwiegend flach. Dow Jones Industrial Average deutet einen Gewinn von 0,04 Prozent an, S&P 500 dürfte um 0,02 Prozent zulegen. Bei Nasdaq 100 wird ein Abstieg von 0,1 Prozent erwartet.