Die Deutsche Bank hat am Mittwoch die Aktie der Celanese Corporation (NYSE: NYSE:CE) von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft, senkte jedoch gleichzeitig das Kursziel von 135 auf 110 US-Dollar. Diese Entscheidung folgt auf einen beträchtlichen Kursrückgang von 26 % nach der Veröffentlichung der Quartalsergebnisse des Unternehmens. Der Analyst der Bank nannte mehrere Gründe für die verbesserte Einstufung trotz des reduzierten Kursziels.
Der Analyst wies darauf hin, dass die Faktoren, die zu Celanese's schwächeren Ergebnissen im dritten Quartal und der niedrigeren Prognose für das vierte Quartal führten, in der gesamten Chemiebranche zu beobachten waren. Dazu gehören eine rasche Verlangsamung in den Automobil- und Industriemärkten der westlichen Hemisphäre, insbesondere im europäischen Automobilsektor, sowie eine schwache Nachfrage in den Bereichen Farben, Beschichtungen und Bau.
Die unerwartet niedrige Prognose für das vierte Quartal wurde auf vorübergehende Maßnahmen wie die Stilllegung von Anlagen zur Kosten- und Bestandsreduzierung zurückgeführt, die als vorübergehende Probleme angesehen werden.
Die kürzlich erfolgte 95%-ige Kürzung der Dividende von Celanese wurde von der Deutschen Bank positiv bewertet. Der Analyst ist der Meinung, dass dieser Schritt bereits vor zwei Jahren hätte erfolgen sollen, als Celanese das Geschäft für Mobilität und Materialien von DuPont übernahm. Die Bank geht davon aus, dass die Entschuldung nun oberste Priorität für Celanese hat und den Aktienkurs maßgeblich beeinflussen wird.
Bedenken hinsichtlich der Liquidität von Celanese, die sich aus einem neuen Darlehen in Höhe von 1 Milliarde US-Dollar zur Rückzahlung einer im ersten Quartal 2025 fälligen Anleihe ergaben, wurden als übertrieben eingestuft. Der für 2025 prognostizierte freie Cashflow von über 1 Milliarde US-Dollar dürfte auch in einem Jahr ohne vollständige Erholung ausreichend Deckung bieten.
Für die Zukunft prognostiziert die Deutsche Bank ein Wachstum des Gewinns pro Aktie (EPS) von Celanese von geschätzten 10,50 US-Dollar im Jahr 2025 auf über 13 US-Dollar im Jahr 2026 und 14,50 US-Dollar danach. Die Bank betont, dass die Bewertung des Unternehmens basierend auf diesen Schätzungen attraktiv ist und im Vergleich zu den durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnissen (KGV) und EBITDA-Multiplikatoren der letzten fünf Jahre günstig ausfällt.
Abschließend äußerte der Analyst Vertrauen in die Qualität von Celanese und dessen Potenzial für eine Hebelwirkung bei einer Markterholung, die für 2025 erwartet wird. Mit dem überarbeiteten Kursziel von 110 US-Dollar sieht die Deutsche Bank ein Aufwärtspotenzial von 21 % für die Celanese-Aktien.
In anderen aktuellen Nachrichten meldete die Celanese Corporation einen starken Rückgang des Nettogewinns im dritten Quartal um 87 % auf 120 Millionen US-Dollar. Dieser erhebliche Gewinneinbruch hat den Spezialchemikalienhersteller dazu veranlasst, seine vierteljährliche Dividende ab dem ersten Quartal 2025 um etwa 95 % zu kürzen. Das Unternehmen plant zudem zusätzliche Kostensenkungsmaßnahmen, um bis Ende 2025 über 75 Millionen US-Dollar einzusparen.
Die Sparte für technische Werkstoffe des Unternehmens wurde besonders hart von einem Abschwung der Geschäftstätigkeit in den Automobil- und Industriesektoren getroffen. Als Reaktion auf diese Herausforderungen hat Celanese beschlossen, Produktionsanlagen in allen Regionen vorübergehend stillzulegen. Durch diese Maßnahme wird im vierten Quartal eine Freisetzung von Barmitteln in Höhe von voraussichtlich 200 Millionen US-Dollar durch Lagerabbau erwartet.
Die Ergebnisse von Celanese im dritten Quartal blieben auch hinter den Analystenerwartungen zurück, mit einem bereinigten Gewinn pro Aktie von 2,44 US-Dollar gegenüber den prognostizierten 2,85 US-Dollar. Der Umsatz des Unternehmens in Höhe von 2,65 Milliarden US-Dollar lag ebenfalls leicht unter den erwarteten 2,7 Milliarden US-Dollar. Für das vierte Quartal prognostiziert Celanese einen bereinigten Gewinn von 1,25 US-Dollar pro Aktie, was deutlich unter den durchschnittlichen Analystenerwartungen von 2,93 US-Dollar pro Aktie liegt, laut LSEG.
Diese jüngsten Entwicklungen ereignen sich, während die gesamte Chemiebranche eine Phase geringerer Nachfrage durchläuft, insbesondere in wichtigen Märkten wie China und Europa. Diese herausfordernde Situation spiegelt sich auch in den Finanzergebnissen von Branchenkollegen wie Dow wider, die im letzten Monat eine niedriger als erwartete Umsatzprognose für das vierte Quartal abgaben.
InvestingPro Erkenntnisse
Aktuelle Daten von InvestingPro liefern zusätzliche Einblicke in die finanzielle Lage und Marktperformance der Celanese Corporation. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens beträgt 9,94 Milliarden US-Dollar, bei einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 12,3. Dieses relativ niedrige KGV, zusammen mit einem bereinigten KGV von 8,09 für die letzten zwölf Monate bis zum dritten Quartal 2024, deutet darauf hin, dass die Aktie im Vergleich zu ihrem Ertragspotenzial unterbewertet sein könnte.
InvestingPro-Tipps heben hervor, dass Celanese seit 20 Jahren in Folge Dividenden gezahlt hat, was trotz der jüngsten Herausforderungen ein Engagement für die Aktionärsrendite zeigt. Die Aktie wird derzeit nahe ihrem 52-Wochen-Tief gehandelt, was mit der Beobachtung der Deutschen Bank über den erheblichen Kursrückgang nach der Veröffentlichung der Q3-Ergebnisse übereinstimmt.
Der Umsatz des Unternehmens für die letzten zwölf Monate bis zum dritten Quartal 2024 betrug 10,48 Milliarden US-Dollar, bei einer Bruttomarge von 23,7 %. Obwohl das Umsatzwachstum in den letzten zwölf Monaten negativ war (-2,24 %), bleibt Celanese profitabel, und Analysten prognostizieren auch für dieses Jahr weitere Gewinne.
Diese Erkenntnisse ergänzen die Analyse der Deutschen Bank, insbesondere in Bezug auf die Bewertung und das zukünftige Ertragspotenzial von Celanese. InvestingPro bietet 12 zusätzliche Tipps für Celanese und liefert damit einen umfassenderen Überblick für Anleger, die die Aussichten der Aktie angesichts der jüngsten Marktentwicklungen in Betracht ziehen.
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