Düsseldorf, 01. Dez (Reuters) - Die neue britische Botschafterin in Deutschland, Jill Gallard, erwartet einen Erfolg bei den Verhandlungen über einen neuen Brexit-Handelsvertrag. "Ich bin optimistisch und zuversichtlich, dass es einen Deal geben wird", sagte die Diplomatin der Zeitung "Rheinische Post" (Dienstagsausgabe). "Aber ich muss auch klar sagen, dass für die britische Regierung der Status Quo in der Frage der Fischereirechte in der Nordsee nicht akzeptabel ist", schränkte sie ein. Sie machte aber auch deutlich, dass der britische Premierminister Boris Johnson den Deal wolle und zu Kompromissen bereit sei. "Aber auch die EU-Seite muss sich bewegen." Bei EU-Standards wie Subventionen und die Einhaltung von Umwelt- und Arbeitsrechtsbestimmungen sei es nicht akzeptabel, Verpflichtungen eingehen zu müssen, die von Drittstaaten wie Kanada nicht erfüllt würden.
Die Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien über ein Abkommen zu den bilateralen Beziehungen nach dem Brexit treten seit Wochen auf der Stelle Nach dem EU-Austritt Anfang des Jahres ist Großbritannien bis Ende 2020 in einer Übergangsphase, in der noch EU-Regeln gelten. Kommt es bis Jahresende nicht zu einer Einigung, würde Großbritannien die EU ohne Abkommen verlassen, Einfuhrzölle träten automatisch in Kraft. Dies hätte unabsehbare Folgen für die Wirtschaft beider Seiten. (Geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter der Telefonnummer +49 30 2201 33711 oder +49 30 2201 33702)