* Euro gibt nach Bernanke-Rede Gewinne ab
* Auch britisches Pfund gerät unter Druck
* Dollar-Index steigt deutlich
(neu: US-Daten, Bernanke, King)
Frankfurt, 01. Mär (Reuters) - Optimistische Aussagen von
US-Notenbankchef Ben Bernanke zur amerikanischen Konjunktur
haben am Dienstag den Dollar in die Höhe getrieben. Der
Dollar-Index<.DXY>, der einen Korb von sechs großen Währungen
abbildet, legte nach der Rede des Chefs der Federal Reserve
deutlich auf 76,93 Punkte zu. Euro
Bernanke gab zwar keine Hinweise darauf, wann die lockere Geldpolitik zurückgefahren werden könnte, bezeichnete die Erholung der US-Wirtschaft aber als mittlerweile selbsttragend. Die Gefahr einer Deflation sei zu vernachlässigen. "Insgesamt ist der Ton ausgeglichen, aber es macht Mut, dass das Risiko einer Deflation nachlässt", sagte Omer Esinger, Analyst bei Commonewealth Foreign Exchange. Das sei eine der wichtigsten Bedingungen, damit die Fed ihre lockere Geldpolitik zurückfahre.
Positive Zeichen sandte auch die US-Industrie aus: Der an
den Finanzmärkten viel beachtete Konjunkturindex der
US-Einkaufsmanager signalisierte für Februar das stärkste
Wachstum seit Mai 2004. Das ISM-Barometer stieg auf 61,4 Punkte
von 60,8 Punkten im Vormonat. Experten hatten im Schnitt
lediglich mit 61,0 Punkte gerechnet
Euro und Pfund Sterling hatten vor Bernankes Rede noch deutlich im Plus gelegen, da Anleger auf eine deutlich spätere Anhebung der Zinsen in den USA als in der Eurozone oder Großbritannien spekuliert hatten. Großbritanniens Zentralbankchef Mervyn King sprach sich allerdings mit deutlichen Worten gegen vorschnelle Zinserhöhungen aus. "Die Zinsen anzuheben, um eine bloße Geste zu machen oder einfach nur um ein Signal zu setzen wäre selbstzerstörerisch", sagte King in London bei einer Parlamentsanhörung.
Mit Spannung wird am Devisenmarkt auf die EZB-Sitzung am Donnerstag gewartet. Ein schärferer Ton von EZB-Mitgliedern im Kampf gegen die Inflation hatte zuletzt die Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung angefacht.
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(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Kerstin Leitel)