* Nach Protesten in Bahrain und Libyen ist Sicherheit gefragt
* US-Konjunkturdaten schwächen Dollar
* Renditen für portugiesische Anleihen steigen an
(neu: Details Nahost-Unruhen, Portugal, Spanien, US-Daten)
Frankfurt, 17. Feb (Reuters) - Der Schweizer Franken hat am
Donnerstag vom Sicherheitsbedürfnis vieler Anleger profitiert.
"Wenn die Ereignisse im Nahen Osten eskalieren, werden wir
Bewegungen in sichere Häfen sehen, was dem Schweizer Franken
helfen wird", sagte Volkswirt Kenneth Broux von Lloyds. Der
Dollar fiel um gut ein Prozent auf 0,9480 Franken. Der
Euro verbilligte sich auf bis zu 1,29 Franken. Die
Währung der Alpenrepublik gilt am Devisenmarkt als
Sicherheitsanker. Gefragt waren bei Anlegern zudem
Bundesanleihen, der Bund-Future stieg um bis zu 71 Ticks
auf 123,78 Zähler. Die Rendite der dem Terminkontrakt
zugrundeliegenden zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf
bis zu 3,183 Prozent.
Zur Beunruhigung trug unter anderem die Ankündigung des Iran
bei, zwei Kriegsschiffe durch den Suez-Kanal ins Mittelmeer zu
entsenden. Schon am Mittwoch hatte der israelische
Außenministers Avigdor Lieberman sich zu entsprechenden Plänen
in scharfen Worten geäußert und damit Ängste vor neuen Spannung
zwischen den beiden Staaten geschürt. Auch die anhaltenden
Unruhen in einigen arabischen Staaten verunsicherte Investoren.
Nach Tunesien und Ägypten forderten nun auch die Bürger von
Libyen und Bahrain demokratische Reformen. In Bahrain hatte es
bei den Protesten Tote gegeben. Die fünfjährigen
Kreditausfallversicherungen (CDS) auf Schulden des arabischen
Königreichs verteuerten sich dem Datenanbieter
Markit zufolge um 24.000 auf 285.000 Dollar je zehn Millionen
Dollar versicherter Anleihen.
EURO KLETTERT AUF RUND 1,36 DOLLAR
In der Summe enttäuschende US-Konjunkturdaten übten
ebenfalls Druck auf den Dollar aus. Der Euro kletterte am
Nachmittag auf Werte um 1,36 Dollar nach 1,3566 Dollar zum
US-Vortagesschluss. Zugleich fiel der Greenback auf bis zu 83,20
Yen zurück. "Die US-Verbraucherpreise waren im Januar zwar
etwas stärker als erwartet gestiegen, an der Inflationsfront ist
allerdings schon sehr viel eingepreist", sagte Analyst Mario
Mattera vom Bankhaus Metzler. "Der Euro-Dollar-Wechselkurs
bewegt sich derzeit eher seitwärts, technisch betrachtet sieht
es nach einem weiteren Anstieg aus." Der Konjunkturindex der
US-Notenbank von Philadelphia war im Februar weitaus deutlicher
als erwartet gestiegen. Zugleich blieben aber die vom
Forschungsinstitut Conference Board ermittelten
US-Frühindikatoren hinter den Erwartungen zurück.
Auch die Lage in den hoch verschuldeten Staaten der
Euro-Peripherie geriet wieder stärker in den Fokus. Die Rendite
für fünfjährige portugiesische Staatsanleihen stieg
auf 7,126 Prozent und damit den höchsten Stand seit der
Euro-Einführung. Händler begründeten den Renditeanstieg mit
einem Bericht der Zeitung "Jornal de Negocios", Deutschland übe
Druck auf Portugal aus, die internationale Gemeinschaft noch vor
dem nächsten EU-Gipfel im März um Finanzhilfe zu ersuchen. In
der Folge stieg der Renditeabstand der zehnjährigen spanischen
Anleihen zur Bundesanleihe mit gleicher Laufzeit auf
432 Basispunkte an, obwohl das iberische Land langlaufende
Anleihen im Volumen von 3,5 Milliarden Euro bei Investoren
unterbringen konnte.
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 16.02.11
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EZB 1,3560 1,3510
EuroFX 1,3547 1,3518
Umlaufrendite in Prozent 2,90 2,93
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Olaf Brenner)