* Euro steigt über 1,36 Dollar
* Portugal bleibt Unsicherheitsfaktor
* Renditen für portugiesische Anleihen steigen an
(neu: Aussagen Bini Smaghi)
Frankfurt, 18. Feb (Reuters) - Kommentare von EZB-Mitglied
Lorenzo Bini Smaghi zu möglichen Zinserhöhungen der Europäischen
Zentralbank haben den Euro am Freitag angetrieben. Die
Gemeinschaftswährung machte frühe Verluste wieder wett und
kletterte auf 1,3630 Dollar nach rund 1,36 Dollar am Vortag.
"Die Anleger haben die Äußerungen von Bini Smaghi als Anlass
genommen, um Euro zu kaufen", sagte ein Händler. Bin Smaghi
sagte laut Agentur Bloomberg, dass sich der Inflationsdruck
verfestige und die Zentralbank ihre stimulierende Geldpolitik
womöglich graduell korrigieren müsse. Die EZB müsse bei Bedarf
auch vorsorglich handeln. Der Euro stieg danach auf ein
Tageshoch von 1,3645 Dollar. Die Aussicht auf höhere Zinsen
macht Anlagen in der entsprechenden Währung attraktiver.
Insgesamt bleibe die Stimmung aber gegen die
Gemeinschaftswährung gerichtet, bemerkte Ian Stannard,
Währungsstratege bei BNP Paribas. "Jede Bewegung wird kurzlebig
sein, da das Thema Euro-Schuldenkrise und welche Lösungen dafür
gefunden werden am Markt dominiert." Entsprechend im Fokus
standen die Aussagen der Politiker auf dem Treffen der Gruppe
der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer (G20) - dort
gingen die Meinungen über Lösungen zum Abbau von weltweiten
wirtschaftlichen Ungleichgewichten bereits in den Vorgesprächen
auseinander. "Daher glauben wir nicht, dass bereits an diesem
Wochenende definitive Ziele und Maßnahmen verabschiedet werden",
urteilten die Analysten der Helaba. "Der Einfluss auf das
Marktgeschehen sollte sich in Grenzen halten."
Zum Schweizer Franken fiel der Euro auf ein
Zwei-Wochen-Tief von 1,2896 Franken. Spekulationen über einen
baldigen Hilfsantrag des verschuldeten Portugals trieben die
Investoren in die als sicherer Hafen geltende Währung. Zudem
kletterte die Rendite für die fünfjährigen portugiesischen
Staatsanleihen bis auf ein Euro-Allzeithoch von
7,196 Prozent. "Das ist die generelle Unsicherheit in Bezug auf
Portugal", sagte ein Händler. Die Länder der Europäischen Union
rechnen Kreisen zufolge damit, dass das südeuropäische Land bis
April wohl doch unter den Euro-Rettungsschirm flüchten muss.
Allerdings schwächte sich die Rendite der Portugal-Bonds auf
7,11 Prozent ab, nachdem Gerüchte über Käufe der EZB aufkamen.
Der Bund-Future verlor 51 Ticks auf 123,23 Zähler. Die
Rendite der dem Terminkontrakt zugrundeliegenden zehnjährigen
Bundesanleihe lag bei 3,242 Prozent.
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 17.02.11
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EZB 1,3627 1,3560
EuroFX 1,3547 1,3547
Umlaufrendite in Prozent 2,85 2,90
(Reporter: Anika Ross, redigiert von Patricia Gugau)