Investing.com – Dass der Goldpreis sein Rekordhoch von 2135 Dollar erreichte, ist gut eine Woche her. Laut Peter Schiff war das jedoch noch lange nicht der Höhepunkt des Bullenmarktes, sondern erst der Beginn, wie er kürzlich Peter Mallouk verriet:
"Ich weiß, dass der Goldpreis bereits um 100 Dollar gesunken ist, weil es nach dem starken Anstieg zu Gewinnmitnahmen kam. Aber ich bin überzeugt, dass die 2.000 Dollar-Marke jetzt die Unterstützung für Gold ist. Es könnte zwar leicht darunter gehen, aber das ist nicht das Ende des Bullenmarktes. Es ist der Anfang."
Schiff ist schon seit Jahren der Ansicht, dass Gold erheblich steigen wird, weil der Dollar immer mehr an Wert verliert. Vorangetrieben wird diese Situation durch das immer größere US-Haushaltsloch, welches durch das Drucken von neuen Dollarscheinen gestopft wird. Schiff gab auch Hinweise darauf, dass mit Kurssteigerungen von mehr als 1000 Prozent zu rechnen ist:
"Das Problem ist, dass US-Aktien derzeit extrem teuer sind, und es ist historisch betrachtet sehr riskant, zu viel Geld für derartige Aktien zu bezahlen. Auf der anderen Seite ist Gold in der Vergangenheit sehr billig gewesen. Wenn man sich vergangene Perioden ansieht, in denen die Inflation ein Problem darstellte, wie z. B. die 1970er-Jahre, dann stieg der Goldpreis innerhalb eines Jahrzehnts, in dem der Dow fiel, von 35 Dollar pro Unze auf 850 Dollar. Man ist gut beraten, in prozentualen Anstiegen in dieser Größenordnung zu denken."
Im Jahr 1980 notierten Gold und der Dow Jones auf einem nahezu identischen Niveau. Heute besteht eine riesige Diskrepanz, denn der Dow wird bei 35.000 und Gold bei 2000 Dollar gehandelt. Dazu sagt Schiff:
"Stellen Sie sich eine Welt vor, in der beide den gleichen Preis haben, denn das ist die Welt, auf die wir zusteuern, und darauf müssen sich Anleger vorbereiten."
Was auch nicht außer Acht gelassen werden darf, ist die Tatsache, dass Zentralbanken in jüngster Zeit mehr Gold kaufen als zuvor.
In der EU hat man sich informell darauf geeinigt, die Goldreserven über ein Gold-BIP-Verhältnis aufzubauen. Die Zentralbank der Niederlande bestätigte diese Vorgehensweise kürzlich und brachte die Zahl von 4 Prozent der Wirtschaftsleistung ins Spiel.
Der Hintergrund ist, dass man im Falle eines Systemversagens in der Lage sein muss, das Geldsystem basierend auf einem Goldstandard neu starten zu können.
Die Zentralbank Polens kaufte innerhalb des vergangenen Jahres 300 Tonnen Gold, um die Bestände an den europäischen Durchschnitt zum BIP anzupassen. Laut Jan Nieuwenhuijs wird das Land weitere 130 Tonnen kaufen müssen, um so die Einführung des Euro zu begünstigen.
Ähnlich sieht es mit Goldkäufen auch in Ländern wie Ungarn und der Tschechischen Republik aus. Diese sind zwar EU-Mitglieder, aber bisher nicht Bestandteil der Eurozone.
Auch die Chinesische Zentralbank hat ihre Käufe auf 700 Tonnen pro Jahr aufgestockt, denn bisher liegen die Goldreserven erst bei rund 2 Prozent des BIP. Weltweit scheint man dazu überzugehen, sich auf ein Szenario vorzubereiten, bei dem das Fiat-System scheitert und wieder zum Goldstandard gewechselt werden muss.