Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis geriet am Freitag durch steigende kurzfristige Renditen unter Druck und steuert derzeit auf den zweiten Wochenverlust in Folge zu. Derzeit sind die Märkte damit beschäftigt, ihre Erwartungen hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen durch die Fed neu zu bewerten.
Das gelbe Edelmetall hatte Mühe, sich von den starken Verlusten aus der Vorwoche zu erholen, die die bisher schlechteste Handelswoche in diesem Jahr war. Eine Reihe von hawkischen Signalen von Fed-Vertretern setzten den Goldpreis ebenfalls unter Druck, da Fed-Präsident Jerome Powell sowie einige andere Vertreter davor gewarnt haben, dass die Zinssätze wahrscheinlich weiter steigen werden.
Die gestern veröffentlichten Daten zur Zahl der Arbeitslosenanträgen fielen höher als erwartet aus und zeichnen ein gemischtes Bild vom Arbeitsmarkt. Letzte Woche hatten die starken Zahlen zu den Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft für Januar den Goldmarkt bereits kräftig durcheinander gebracht.
Der Goldpreis notierte 0,4 % höher bei 1.870,37 USD je Feinunze, während an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future knapp mit 0,1 % im Plus auf 1.881,85 USD je Feinunze gehandelt wurde. Beide Instrumente werden die Handelswoche mit einem Minus von fast 0,2 % beschließen.
Die Unsicherheit über eine US-Rezession nahm ebenfalls zu, da die sich vertiefende Inversion der Renditekurve Warnsignale für die Wirtschaft aussendet. Steigende kurzfristige Renditen setzten auch zinslose Anlagen wie Gold unter Druck.
Der Rallye beim Gold scheint im neuen Jahr die Luft auszugehen, da die Anleger ihre Erwartungen hinsichtlich weiterer Zinserhöhungen durch die Fed neu bewerten. Während eine mögliche Rezession in den USA dem Goldpreis letztlich zugutekommen dürfte, könnte das Edelmetall durch steigende Zinssätze kurzfristig mehr Gegenwind erfahren.
Auch andere Edelmetalle gerieten durch höhere Renditen unter Druck. Der Platin-Future verlor 0,4 % auf 959,60 USD je Feinunze, während es für den Silber-Future minimal nach oben auf 22,940 USD je Feinunze ging. Beide Edelmetalle waren ebenfalls auf dem Weg, die Handelswoche kräftig im Minus abzuschließen.
Bei den Industriemetallen zeichnete sich für die Kupferpreise eine gedämpfte Woche ab, da Befürchtungen über eine drohende Rezession einem gewissen Optimismus über eine Nachfrageerholung in China, dem weltweit größten Importeur des wichtigen Industriemetalls, gegenüberstanden.
Der Future für hochwertiges Kupfer fiel um 0,1 % auf 4,0635 USD je Pfund und dürfte die Handelswoche weitgehend unverändert beenden.