Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis ist am Mittwoch auf ein einmonatiges Hoch gestiegen und profitierte dabei von der wieder auflebenden Nachfrage nach sicheren Häfen und einem schwächelnden Dollar. Viele Händler warten derzeit auf die Ergebnisse der Zwischenwahlen in den USA. Auch andere Metalle verteuerten sich.
Der Goldpreis überschritt zum ersten Mal seit Anfang Oktober die Marke von 1.700 USD. Bis 1:44 MEZ kletterte der Preis für eine Feinunze auf 1.712,62 USD. Der an der COMEX-Sparte der New York Mercantile Exchange NYMEX gehandelte Gold-Future stieg auf 1.715,90 USD je Feinunze. Beide Instrumente legten im Späthandel gestern um über 2 % zu.
Die aktuelle Schwäche des Dollars, der diese Woche auf den tiefsten Stand seit 1,5 Monaten gefallen ist, hat die Rallye an den Metallmärkten unterstützt. Der Dollar-Index wurde im frühen Mittwochshandel 0,5 % niedriger bei 109,61 gehandelt. Auch die Rendite von US-Staatsanleihen fiel um mehr als 2 %.
Die Preise für Edelmetalle zogen in dieser Woche an, als die Unsicherheit über den Ausgang der Zwischenwahlen in den USA das gelbe Edelmetall als sicheren Hafen aufleben ließ. Während die Märkte gemeinhin mit uneinheitlichen Ergebnissen rechnen, könnte eine klare Mehrheit entweder für die regierenden Demokraten oder die wiedergewählten Republikaner Änderungen in der Geld- und Fiskalpolitik einläuten.
Spekulationen über eine kleinere Zinserhöhung der Fed im Dezember belasteten den Dollar ebenfalls, nachdem mehrere Fed-Beamte erklärt hatten, sie würden einen solchen Schritt unterstützen. Die Märkte preisen derzeit eine Wahrscheinlichkeit von fast 60 % ein, dass die Fed die Zinsen im Dezember nur um 50 Basispunkte anheben wird.
Die morgen anstehenden Verbraucherpreisdaten dürften mehr Licht in die Sache bringen. Die Inflation dürfte im Oktober hartnäckig hoch geblieben sein, was wiederum auf weitere große Zinserhöhungen durch die Fed hindeutet.
Gleichzeitig musste der Dollar nach der starken Rallye in diesem Jahr auch einige Gewinnmitnahmen hinnehmen.
Unter den Industriemetallen notierte Kupfer nahe einem 2-Monatshoch, nachdem es am Dienstag um fast 2 % gestiegen war. Der Kupfer-Future bewegte sich am Mittwoch stabil bei 3,6627 USD pro Pfund.
Während die Preise für das wichtige Metall in dieser Woche zunächst aufgrund von Befürchtungen über weitere Störungen der chinesischen Nachfrage fielen, sorgte die Dollar-Schwäche für Käufe.
Der starke Dollar und die steigenden Renditen der US-Staatsanleihen waren in diesem Jahr die größten Belastungsfaktoren für die Metallmärkte. Denn dadurch stiegen die Opportunitätskosten für das Halten von zinslosen Anlagen. Befürchtungen, dass eine globale Konjunkturabschwächung die Nachfrage untergräbt, belasteten Kupfer ebenfalls.
Allerdings könnte das knappere Kupferangebot die Preise in den kommenden Monaten weiter in die Höhe treiben.