Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis konnte am Freitag sein 2,5-Monats-Hoch behaupten und steuert auf die beste Handelswoche seit mehr als acht Monaten zu. Eine moderatere US-Inflation und Hoffnungen auf eine weniger hawkische Fed bei ihren Zinserhöhungen trugen zur guten Stimmung bei.
Insgesamt bekamen die Metallmärkte durch eine schwächer als erwartete Verbraucherpreisinflation und die Aussicht auf kleinere Zinserhöhungen der Fed Auftrieb. Die Inflation in den USA lag im Oktober bei 7,7 % und stieg damit so langsam wie seit Monaten nicht mehr.
Die Märkte preisen nun eine Wahrscheinlichkeit von 85 % für eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte durch die Fed im Dezember ein. Letzte Woche glaubten nur 47 % der Marktteilnehmer an eine solche Verlangsamung.
Der Dollar notierte dagegen auf dem schwächsten Stand seit fast drei Monaten, während 10-jährige US-Anleiherenditen unter die 4-%-Marke auf ein 1-Monats-Tief fielen. Dies führte zu einem starken Anstieg der Goldpreise, die in diesem Jahr aufgrund steigender Zinssätze angeschlagen waren.
Der Goldpreis notierte 0,2 % schwächer auf 1.751,92 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 2:04 Uhr MEZ ebenfalls mit 0,2 % im Minus auf 1.755,20 USD je Feinunze notierte. Beide Instrumente legten am Donnerstag um fast 3 % zu und schließen die Handelswoche insgesamt mit einem Plus von knapp 4,3 % ab.
Doch auch wenn sich die US-Inflation im Oktober verlangsamt hat, bleibt der Preisdruck immer noch deutlich über dem Ziel der Fed von 2 %. Deshalb sind weitere Zinsschritte der Fed sehr wahrscheinlich, wenn vielleicht in geringerem Tempo.
Fed-Präsident Jerome Powell hat kürzlich signalisiert, dass die Zinssätze möglicherweise noch sehr stark steigen könnten und dass die Fed bereit ist, bei ihrem Kampf gegen die Inflation einen gewissen wirtschaftlichen Schaden zu riskieren.
Industriemetalle verteuerten sich nach den Inflationsdaten ebenfalls deutlich, wobei die Kupferpreise am Freitag um ein 2,5-Monats-Hoch schwankten.
Der Kupfer-Future fiel um 0,2 % auf 3,7700 USD. Insgesamt steht zum Wochenabschluss aber ein Preisplus von 2,3 % zu Buche. Die Preise für das wichtige Metall wurden zuletzt von Sorgen über die schwache Nachfrage des großen Importeurs China beeinflusst.
Es wird jedoch auch erwartet, dass die Kupfermärkte in den kommenden Monaten eine Angebotsverknappung erleben werden, hauptsächlich aufgrund von Unterbrechungen bei den großen Produzenten Chile und Peru. Dies dürfte die Kupferpreise mittelfristig unterstützen.