Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis setzte seine Talfahrt fort. Und auch Kupfer weitete seine Verluste am Donnerstag aus, nachdem der Dollar aufgrund der Zinserhöhung und der hawkishen Botschaft der Fed zu einem neuen Höhenflug ansetzte.
Die Edelmetallpreise reagierten auf die Entscheidung der US-Notenbank zunächst mit einer gewissen Widerstandsfähigkeit und erholten sich sogar von ihren Zweijahrestiefs. Ursache für diese Entwicklung war die Tatsache, dass viele Händler die Edelmetalle für stark überverkauft hielten. Doch seither haben sich die meisten Gewinne in Luft aufgelöst.
Der Goldpreis verlor 0,3 % und notierte auf 1.669,56 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 3:01 Uhr MEZ leichte Verluste hinnehmen musste und auf 1.674,45 USD je Feinunze notierte.
Die Metallmärkte zeigten nach der Erhöhung der Zinsen durch die Fed um 75 Basispunkte ein ähnliches Maß an Volatilität wie die meisten anderen Anlageklassen auch. Allerdings schlug die US-Zentralbank einen wesentlich hawkischeren Ton in Bezug auf den weiteren Zinsfahrplan an, als dies zunächst erwartet wurde. Damit verfestigte sich die Erwartung, dass das Jahr bei einem Zinssatz in den USA von 4 % abgeschlossen wird.
Fed-Präsident Jerome Powell sagte, die Bank müsse viel aggressivere Maßnahmen ergreifen, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Sie sei bereit, dafür ein gewisses Maß an Druck auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt auszuüben.
Powells Kommentare ließen den Dollar um 1 % auf ein neues 20-Jahres-Hoch steigen und setzten die meisten Metallpreise unter Druck. So verlor der Silber- und der Platin-Future 0,1 % bzw. 0,4 %.
Unter den Industriemetallen fiel der Kupfer-Future um 0,3 % auf 3,4260 USD pro Pfund. Am Mittwoch stand hier bereits ein Minus von 2 % zu Buche. Die hawkische Haltung der Fed dürfte das globale Wirtschaftswachstum stärker unter Druck setzen und die Nachfrage nach dem roten Metall weiter dämpfen.
Die Stimmung gegenüber Kupfer wurde am Mittwoch weiter eingetrübt, nachdem der CEO des Bergbaukonzerns Rio Tinto (ASX:RIO) davor gewarnt hatte, dass die Preise des roten Metalls aufgrund steigender Inflation und Unterbrechungen der Lieferkette auf kurzfristige Schwäche eingestellt seien. Auch in China, dem weltgrößten Kupferimporteur, hat das rote Metall mit einem sich abschwächenden Wirtschaftswachstum zu kämpfen.