Investing.com - Die US-Investmentbank Goldman Sachs (NYSE:GS) blickt weiterhin optimistisch auf die Rohstoffmärkte, hält aber trotz nachlassender zyklischer Risiken eine selektive Herangehensweise für angebracht.
Bereits Anfang dieses Jahres hatte das renommierte Finanzinstitut seine Unterstützung für Rohstoffe kundgetan und dabei auf die zyklische und strukturelle Stärke der Nachfrage sowie die Rolle von Rohstoffen als Absicherung gegen geopolitische Risiken hingewiesen.
Drei Monate nach Jahresbeginn bestätigt die Bank diese Einschätzung. Die Gesamtrenditen für Rohstoffe liegen seit Jahresbeginn bei 9 % und damit unter den für das Jahresende erwarteten 15 %, die in einigen Sektoren sogar bis auf 20 % klettern könnten.
Per Saldo bleibt Goldman Sachs hinsichtlich der zyklischen Unterstützung des Rohstoffsektors zuversichtlich, auch wenn zuletzt am Markt leichte Zweifel an dieser These aufgekommen sind. "Da die globalen Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe ihren Tiefpunkt hinter sich haben und unsere Volkswirte fest von Zinssenkungen in den USA und Europa ab Juni dieses Jahres überzeugt sind, erwarten wir weitere Unterstützung für die Rohstoffnachfrage und -preise, insbesondere für Kupfer, Aluminium und Ölprodukte", so die Goldman-Analysten in einer Notiz vom 24. März.
Darüber hinaus sei die strukturelle Unterstützung für Rohstoffe nach wie vor intakt, wie die starke Nachfrage nach grünen Metallen und die Margen für Ölprodukte seit Jahresbeginn zeigten, so Goldman weiter. Nicht zuletzt bleibe die Rolle von Rohstoffanlagen als geopolitische Absicherung aktuell, wie die anhaltenden Störungen der Schifffahrt im Roten Meer und die jüngsten Angriffe auf russische Raffineriekapazitäten zeigen würden.
Trotz des allgemeinen positiven Ausblicks betont Goldman Sachs die Wichtigkeit einer selektiven Herangehensweise an Rohstoffinvestitionen. Während Kupfer weiterhin vielversprechende Haussequalitäten aufweist, verweisen sie auf rückläufige Preise für amerikanisches Erdgas und Lithium seit Jahresbeginn, während Nickel und Zink nahezu unverändert notieren.
Insgesamt behält Goldman Sachs eine positive Sicht auf die Rohstoffmärkte bei, unterstreicht jedoch die Notwendigkeit einer differenzierten Betrachtung bei der Auswahl von Investitionen in diesem Sektor.