Von Senad Karaahmetovic
Investing.com - Aufgrund "signifikanter Covid-Fälle in China" sowie mangelnder Transparenz bei der Umsetzung der Preisobergrenze der G7 haben die Experten von Goldman Sachs (NYSE:GS) ihre Ölpreisprognosen gesenkt.
Sie senkten ihre Prognose für den Brent-Preis für das vierte Quartal auf 100 Dollar je Barrel gegenüber der vorherigen Vorhersage von 110 Dollar je Barrel. Die Ölmarktbeobachter befürchten, dass es in China aufgrund der rapide steigenden Corona-Infektionen zu neuen Lockdowns kommt.
"Während das Vertrauen in eine Wiedereröffnung Chinas im 2. Quartal 2023 und in die strukturelle Unterinvestitionsthese weiterhin hoch ist, bleibt der Pfad zwischen jetzt und dem nächsten Frühjahr höchst ungewiss. Chinas Covid-Fälle sind auf dem höchsten Stand seit dem 22. April, doch die neue politische Reaktionsfunktion ist unbekannt. Wegen der exponentiellen Ausbreitung des Virus dürften jedoch weitere Lockdowns erforderlich sein, wenn eine vollständige Wiedereröffnung nicht möglich ist", schreiben die Analysten in einer Kundenmitteilung.
Die neue Ölpreisprognose stützt sich auf die gesenkten Erwartungen für die chinesische Nachfrage, die im vierten Quartal dieses Jahres um 1,2 Millionen Barrel pro Tag sinken dürfte. Das entspricht der kürzlich von der OPEC+ beschlossenen effektiven Förderkürzung.
Darüber hinaus verweisen die Experten darauf, dass Russland seine Lagerbestände vor Beginn des EU-Embargos im nächsten Monat abbaut.
Alles in allem gehen die Analysten davon aus, dass sich der Ölmarkt weiterhin auf die Fundamentaldaten konzentrieren wird, z. B. auf die russischen Exportströme und die Pandemie in China.
Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent notiert derzeit bei 86,82 Dollar und hat damit im Tagesverlauf etwa 0,7 % verloren.