Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis rührte sich am Freitag kaum von der Stelle und hielt sich weiterhin in der Nähe der 2.000-USD-Marke . Schwache Konjunkturdaten haben derweil die Bedenken vor einer Wachstumsverlangsamung geschürt und die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall als sicherem Hafen verstärkt.
Während der Goldpreis in dieser Woche durch eine gewisse Stärke des Dollars unter Druck geriet, beunruhigten in den letzten Handelstagen schwächer als erwartet ausgefallene Produktions- und Beschäftigungszahlen die Dollar-Händler. Sie schürten zudem Ängste vor einer möglichen Rezession in diesem Jahr.
Der Goldpreis hat von dieser Entwicklung profitiert und konnte sich über der Schlüsselmarke von 2.000 USD halten. Hawkische Signale von der Fed und anderen Zentralbanken verhinderten jedoch größere Kursgewinne bei Gold.
Für den Goldpreis ging es 0,3 % nach unten auf 1.996,70 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future 0,5 % ins Minus auf 2.008,05 USD je Feinunze abrutschte. Beide Instrumente werden die Handelswoche dennoch weitgehend unverändert beenden.
Der Index für das verarbeitende Gewerbe der Fed in Philadelphia schwächte sich im April stärker als erwartet ab, wie Daten von gestern zeigen. Auch die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenunterstützung stiegen stärker als gedacht. Die Zahl der verkauften Immobilien in den USA hat sich im März ebenfalls deutlich verlangsamt.
Nach Veröffentlichung der Zahlen haben sich die Befürchtungen verstärkt, dass sich das Wirtschaftswachstum in der größten Volkswirtschaft der Welt angesichts der hohen Inflation und der hohen Zinssätze abkühlt. Eine fester als erwartet ausgefallene Inflation in Großbritannien und der Eurozone ließ die Erwartung weiterer Zinserhöhungen durch die jeweiligen Zentralbanken steigen.
Die Aussicht auf höhere Zinssätze ist zwar ein schlechtes Omen für zinslose Anlagen wie Gold, dennoch hielten die Bedenken über die daraus resultierende wirtschaftliche Verlangsamung das gelbe Edelmetall relativ gut im Rennen.
Seit März erlebt Gold eine regelrechte Rallye durch den Zusammenbruch mehrerer US-Banken, der die Nachfrage nach sicheren Häfen stark ansteigen ließ. Zwar konnten behördliche Eingriffe die Befürchtungen eines größeren Bankenzusammenbruchs eindämmen, doch blieben die Märkte auf der Hut vor weiteren wirtschaftlichen Einbußen.
Die Erwartung einer eventuellen Pause bei den US-Zinserhöhungen führte auch dazu, dass Gold den Dollar als bevorzugten sicheren Hafen weitgehend ablöste, obwohl mehrere Fed-Vertreter weitere Zinserhöhungen forderten.
Andere Edelmetalle bewegten sich am Freitag in einer engen Spanne, wobei der Platin-Future um 0,2 % zulegte, während sich Silber 0,1 % verbilligte.
Bei den Industriemetallen mussten die Kupferpreise in dieser Woche starke Verluste hinnehmen, da Anzeichen für eine Verlangsamung der Produktionstätigkeit in der ganzen Welt die Attraktivität des wichtigen Industriemetalls stark beeinträchtigten.
Der Kupfer-Future pendelte sich um 4,0185 USD je Pfund ein und gab in dieser Woche um rund 2,1 % nach.