von Robert Zach
Investing.com - Die Wochengewinne des Goldpreises sind am Dienstag weggebrochen. US-Präsident Donald hatte in einem Tweet den Verhandlungen über ein neues Corona-Hilfspaket eine Absage erteilt. In der Folge wertete der Dollar auf, die nominalen Renditen gaben nach, während der Realzins konstant blieb. Das schmälerte die Attraktivität des Edelmetalls.
Der COMEX Gold-Future zur Dezember-Lieferung büßte vom Tageshoch mehr als 30 Dollar ein und wurde zuletzt mit 1.892 Dollar gut 1,4 Prozent im Minus gehandelt.
Für den Spot-Goldpreis ging es um 1,27 Prozent oder 24 Dollar nach unten auf 1.889 Dollar je Feinunze.
"Ich habe meine Vertreter angewiesen, die Verhandlungen bis nach der Wahl einzustellen. Unmittelbar nach meinem Sieg werden wir dann ein großes Konjunkturpaket verabschieden, das sich auf hart arbeitende Amerikaner und kleine Unternehmen konzentriert", twitterte Trump am Dienstag.
Den Goldpreis hatte zuletzt die Aussicht auf weitere Konjunkturimpulse der USA wieder über die psychologisch bedeutende Marke von 1.900 Dollar getrieben. Da die Verhandlungen über ein weiteres Konjunkturpaket laut Trump bis mindestens 3. November ruhen sollen, geriet das Edelmetall unter Druck.
Das liegt daran, dass Anleger Gold als Schutz gegen eine hohe Inflation kaufen. Ohne neue billionenschwere Konjunkturpakete schwindet jedoch die Hoffnung auf eine höhere Teuerung. Ein Rückgang der nominalen Renditen bei gleichzeitig sinkenden Inflationserwartungen sorgt für einen höheren Realzins in den USA. Sich erholende Realzinsen (NYSE:TIP) schmälern in der Regel die Attraktivität des renditelosen Metalls. Dazu muss aber gesagt werden, dass die reale Rendite in den USA noch immer deutlich im Minus notiert und es damit noch ausreichend Gründe gibt, in Gold zu investieren. Gleichwohl kann ein solcher Faktor als kurzfristig bremsend wirken.
Umgekehrt profitierte der US-Dollar. Der US-Dollar-Index wertete um 0,23 Prozent auf. Damit hat der Greenback einen Großteil seiner Wochenverluste wieder wettgemacht.
Ein stärkerer Dollar belastet tendenziell den Goldpreis, da das Edelmetall außerhalb des Dollarraums teurer wird.
Im übrigen Metallhandel sackte der Silber-Future um 4,44 Prozent ab und Platin fiel um 4,78 Prozent. Kupfer, das als gutes Barometer für die Gesundheit der Weltwirtschaft gilt, sank um 0,95 Prozent. Der Palladium-Future gab um 0,87 Prozent nach.
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