Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis erreichte am Donnerstag ein 1-Wochen-Hoch, bevor er sich wieder kräftig zurückzog. Unterstützung kam dabei zunächst von einem schwächeren Dollar. Der Preis für Kupfer konnte sich nach einer starken Rallye in dieser Woche stabilisieren, die auf den zunehmenden Optimismus hinsichtlich einer wirtschaftlichen Erholung in China zurückzuführen war.
Der Preis für Goldbarren konnte sein bisheriges Jahrestief hinter sich lassen und legte an den letzten drei Handelstagen kräftig zu. Für Unterstützung sorgte die nachlassende Rallye beim Dollar, der offenbar die Luft ausgegangen ist. Der Dollar gab am Mittwoch gegenüber einem Korb von sechs anderen ausgewählten Währungen nach und litt unter Gewinnmitnahmen, nachdem er im vergangenen Monat um fast 3 % zugelegt hatte.
Mittlerweile hat sich der Goldmarkt aber wieder leicht ins Minus gedreht. Der Goldpreis rutschte leicht ab, für die Feinunze müssen Händler derzeit 1.832,21 USD bezahlen. Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future notierte ebenfalls wieder leicht schwächer auf 1.837,85 USD je Feinunze. Beide Instrumente legten gestern noch um 0,6 % bzw. 0,4 % zu.
Der Kupferpreis stabilisierte sich derweil, nachdem er am Vortag kräftig zugelegt hatte. Auslöser waren positive Daten zur chinesischen Wirtschaftstätigkeit, die im Februar auf ein 10-Jahres-Hoch gestiegen war.
Der Kupfer-Future stieg um 0,1 % auf 4,1723 USD je Pfund, nachdem er am Vortag um 2,3 % zugelegt hatte.
Die positiven Daten aus China deuten auf eine kräftige wirtschaftliche Erholung hin, nachdem das Land Anfang des Jahres die meisten Coronamaßnahmen aufgegeben hatte. Dies lässt auf eine positive Entwicklung der Rohstoffnachfrage beim weltweit größten Kupferimporteur hoffen.
Die Kupferbullen haben jedoch immer noch mit steigenden Zinssätzen und einer Verlangsamung der Industrietätigkeit im Rest der Welt zu kämpfen.
Die US-Daten für das verarbeitende Gewerbe fielen im Februar schwächer aus als erwartet, wie am Mittwoch bekannt wurde. Ein unerwarteter Anstieg der Preise im verarbeitenden Gewerbe deutet zudem darauf hin, dass die Inflation in der größten Volkswirtschaft der Welt hartnäckiger sein könnte als erwartet.
Höher als erwartet ausgefallene Inflationszahlen aus Deutschland schürten zudem die Befürchtung, dass die Europäische Zentralbank die Zinssätze weiter kräftig anheben wird. Die Aussicht auf steigende Zinsen ist ein schlechtes Zeichen für die Metallmärkte, da sie die Opportunitätskosten für das Halten von zinslosen Vermögenswerten in die Höhe treibt.
Die Metallpreise waren 2022 aufgrund dieser Entwicklung unter die Räder gekommen und könnten in den kommenden Monaten weiter nachgeben. Zwar könnte Gold letztendlich von einer Umkehr der US-Geldpolitik profitieren, doch scheint eine solche Umkehr in naher Zukunft unwahrscheinlich, da die Inflation in den USA immer noch sehr hoch ist.
Im Mittelpunkt des Interesses stehen heute die Inflationsdaten für die Eurozone sowie die Daten zur Produktivität außerhalb der Landwirtschaft in den USA im 4. Quartal.
Andere Edelmetalle gaben nach starken Zuwächsen vom Vortag kräftig nach. Der Platin-Future fiel um 0,9 % auf 952,10 USD je Unze, während sich der Silber-Future um 1,0 % auf 20,870 USD je Unze verbilligte.