Von Gina Lee
Investing.com - Erstmals seit eineinhalb Jahren hat der Goldpreis am Montagmorgen in Asien die Marke von 2.000 USD übersprungen. Vor dem Hintergrund der russischen Großoffensive in der Ukraine und der damit einhergehenden Sorge vor breit gefassten Versorgungsengpässen flüchteten sich die Anleger in das als sicherer Hafen geltende gelbe Edelmetall. Auch für Palladium ging es zum Wochenauftakt steil nach oben auf ein neues Allzeithoch.
Der Gold-Future verteuerte sich bis 06.36 Uhr um 1,33 % auf 1.992,75 Dollar, nachdem er zuvor mit 2.000,69 Dollar den höchsten Stand seit dem 19. August 2021 erreicht hatte.
"In Anbetracht der Tatsache, dass wir uns noch in der Anfangsphase des Russland-Ukraine-Konflikts befinden, der das Potenzial für eine weitere Verschärfung der Situation birgt, ist Gold als sicherer Hafen nach wie vor gefragt", sagte Paul Wong, Marktstratege bei Sprott.
Die russische Invasion in der Ukraine geht weiter. Russlands Präsident Wladimir Putin kündigte an, die Offensive so lange fortsetzen zu wollen, bis die Ukraine kapituliert. Wegen schwerer Kämpfe konnten am Sonntag den zweiten Tag hintereinander rund 200 000 Menschen nicht aus der Stadt Mariupol evakuiert werden.
Die Bestände im SPDR Gold Trust (P:GLD) erhöhten sich am Freitag um 0,4 % auf 1.054,3 Tonnen - das ist der höchste Stand seit Mitte März 2021. Laut dem für Reuters tätigen technischen Analysten Wang Tao könnte der Goldpreis dank einer "mächtigen Welle C" weiter in Richtung 2.065 Dollar je Feinunze marschieren.
Die Marktteilnehmer warten auch mit Spannung auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, die an diesem Donnerstag ansteht.
Bei den anderen Edelmetallen stieg Palladium um 4,3 % auf 3.130,16 Dollar je Unze, nachdem es zuvor ein Allzeithoch von 3.172,22 Dollar erreicht hatte. Auf Russland entfallen 40 % der globalen Palladiumproduktion.
"Wir beobachten eine signifikante Zunahme der Sorgen im Zusammenhang mit den Störungen in der Ukraine, da der Konflikt Anzeichen einer Ausweitung zeigt", sagte Ilya Spivak von DailyFX und verwies dabei auf Spekulationen über weitere westliche Sanktionen und ein mögliches formelles Importverbot für russisches Öl.