Von Ambar Warrick
Investing.com-- Der Goldpreis hat sich am Montag auf tiefem Niveau stabilisiert. Unter Druck bleibt das Edelmetall aber dennoch, insbesondere weil der Dollar seinen Marsch gen Norden vor dem Hintergrund der hohen Risikoaversion an den Finanzmärkten und der Aussicht auf weitere Leitzinserhöhungen in den USA fortsetzt.
Spot-Gold rückte um 0,07 % auf 1.714,10 Dollar je Feinunze vor, während der Gold-Future bis 12.51 Uhr MEZ um rund 0,1 % auf 1.724 Dollar je Feinunze stieg. In der vergangenen Woche waren beide Instrumente aufgrund wachsender Befürchtungen, dass die US-Notenbank die Leitzinsen in nächster Zeit weiter schnell anheben wird, stark gefallen.
Die Goldpreise kamen am Montag im frühen asiatischen Handel zum wiederholten Mal unter Druck, als der Greenback auf ein neues 20-Jahres-Hoch sprang, während auch die Renditen für Staatsanleihen anzogen. Den Daten vom Freitag zufolge ist die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA im August stärker gestiegen als erwartet, wodurch die Fed mehr Spielraum für weitere kräftige Zinserhöhungen hat.
Während sich das Lohnwachstum in den USA verlangsamte und die Arbeitslosigkeit anstieg, taxieren die Händler die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung der Zinssätze um 75 Basispunkte bei der nächsten Fed-Sitzung auf 57 %.
Der Goldpreis ist seit seinem Höchststand im Jahr 2022 deutlich gesunken. Für Druck sorgten die ersten Zinserhöhungen der US-Notenbank und der Anstieg der Renditen.
Die Fed will die Inflation bekämpfen, die aufgrund steigender Lebensmittel- und Kraftstoffpreise ein 40-Jahreshoch erreicht hat. Mehrere Mitglieder der Notenbank haben kürzlich angedeutet, dass die Zinssätze wahrscheinlich so lange erhöht werden, bis die Inflation deutlich näher an das 2 %-Ziel der Bank herangerückt ist.
Die Aussicht auf höhere Zinsen sorgte auch dafür, dass der Dollar Gold als sicheren Hafen weitgehend ablöste. Infolgedessen konnte das gelbe Metall kaum von der jüngsten Eskalation der geopolitischen Spannungen zwischen China und Taiwan profitieren.
Auch andere Edelmetalle gaben am Montag nach. Der Silber-Future verbilligte sich um 0,1 %, während der Platin-Future 0,6 % verlor.
Bei den Industriemetallen kehrten die Kupferpreise ihre anfänglichen Verluste um und wurden nach besser als erwartet ausgefallenen Daten zum chinesischen Dienstleistungssektor unverändert gehandelt.
Der Kupfer-Future rückte um 0,1 % auf 3,3988 Dollar vor.
Den von Caixin ermittelten Daten zufolge setzte sich die Erholung des chinesischen Dienstleistungssektors im August fort. Demnach blieben bestimmte Bereiche der Wirtschaft trotz einer Verlangsamung der Produktionstätigkeit robust.
China ist der weltgrößte Kupferimporteur. Die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in dem Reich der Mitte hat die Kupferpreise im bisherigen Jahresverlauf stark belastet.