Von Gina Lee
Investing.com – Der Goldpreis notierte am Freitagmorgen in Asien fester, nachdem besorgniserregende BIP-Daten aus den USA einige Anleger in Richtung des sicheren Hafens getrieben haben. Das gelbe Edelmetall steht jedoch vor seinem höchsten Monatsverlust seit September 2021, da allgemein erwartet wird, dass die Fed die Zinssätze aggressiv anheben wird. Die US-Zentralbank gibt nächste Woche ihre geldpolitische Entscheidung bekannt.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future stieg bis 7:16 Uhr MEZ um 0,87 % auf 1.907,70 USD. Im gesamten April steht bisher jedoch ein Minus von etwa 2 % zu Buche.
In den USA schrumpfte das BIP im 1. Quartal 2022 um 1,4 %. Diese Entwicklung könnte etwas Druck von der Fed nehmen, die Zinsen so aggressiv zu straffen, wie sie angedeutet hat. Die aggressive Rhetorik der Notenbanker hat den Goldpreis in den letzten Wochen enorm unter Druck gesetzt, sagte DailyFX-Währungsstratege Ilya Spivak gegenüber Reuters.
„Das hat Gold eine Art Rettungsanker gegeben und den Dollar ein wenig zurückgeworfen. Ich erwarte jedoch nicht, dass sich diese Bewegungen fortsetzen werden“, fügte Spivak hinzu.
Die geldpolitischen Entscheidungsträger der Fed sind sich auf Pläne zur Beschleunigung der Zinserhöhungen für 2022 einig. Sie müssen sich jedoch noch darauf einigen, wie schnell das Tempo sein sollte, um eine wirtschaftliche Rezession zu vermeiden.
Gold wird den April voraussichtlich mit dem höchsten prozentualen Rückgang seit September 2021 abschließen. Der Dollar und die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen haben im April dagegen eine gegenteilige Entwicklung genommen und sich stark verbessert. Der Dollar, der sich normalerweise entgegengesetzt zum Goldpreis verhält, war am Freitag im Minus, konnte sich aber gegenüber seinem 20-Jahres-Hoch stabilisieren, das er am vorherigen Handelstag erreichen konnte.
„Das Zugpferd, auch bekannt als US-Dollar, wird irgendwann langsamer werden müssen. Und das könnte für Gold ein gutes Zeichen sein, wenn dieser Fall eintritt“, schrieb Matt Simpson, Senior Market Analyst bei City Index, in einer Notiz.
Bei den anderen Edelmetallen stieg Silber um 0,1 % und Palladium um 0,5 %, während Platin um 0,5 % schwächer notierte. Alle drei Metalle werden den Monat voraussichtlich im Minus abschließen.