Von Gina Lee
Investing.com – Der Goldpreis konnte am Mittwochmorgen in Asien angesichts des anhaltenden US-Inflationsdrucks zulegen. Steigende Renditen bei US-Staatsanleihen sowie wachsende Erwartungen an Zinserhöhungen seitens der US-Notenbank hielten die Zugewinne jedoch in Grenzen.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold Future notierte bis 5:45 Uhr MEZ 0,03 % kräftiger bei 1.828,45 USD. Der Dollar, der sich normalerweise entgegengesetzt zum Goldpreis verhält, musste am Mittwoch leichte Kursverluste einstecken.
Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stieg am Dienstag um 1,97 %. So hoch stand die Rendite zuletzt im November 2019.
Die Anleger warten nun auf die am Donnerstag fälligen Inflationsdaten, um weitere Hinweise auf den Zeitplan der Fed für Zinserhöhungen zu erhalten. Eine Anhebung um 25 Basispunkte im März gilt an den Märkten inzwischen als ausgemacht.
Die Leiterin der Fed in San Francisco, Mary Daly, sagte am Dienstag, dass die US-Inflation sogar noch weiter steigen könnte, bevor sie sich stabilisiert.
„Die Erwartungen an eine höhere Inflation treiben die Bewegung maßgeblich voran, da eine hawkishe Fed weitgehend eingepreist ist“, sagte der ANZ-Rohstoffanalyst Soni Kumari gegenüber Reuters.
„Der Fokus liegt auf den Realzinsen, und obwohl sie höher sind, bleiben sie negativ … also gibt es hier einen gewissen Push-and-Pull-Effekt, wo einerseits die Realzinsen steigen, was für den Goldpreis nachteilig ist, sie aber dennoch weniger attraktiv sind als die Anlage in Gold“, sagte der Währungsstratege von DailyFX, Ilya Spivak, gegenüber Reuters.
Auf der anderen Seite des Atlantiks sagte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, am Montag, dass eine umfassende Straffung der Geldpolitik nicht erforderlich sei, da die Inflation zurückgehen und sich stabilisieren könnte. Damit dämpfte sie die steigenden Erwartungen an aggressivere Zinserhöhungen.
Bei den anderen Metallen stieg Silber um 0,4 %, während Platin und Palladium 0,2 % verloren.