Von Gina Lee
Investing.com – Der Goldpreis zog am Freitagmorgen auf den asiatischen Märkten leicht an, steuert aber auf die erste Verlustwoche seit drei Wochen zu. Derzeit erwarten viele Anleger, dass die Zentralbanken ihre Zinsen wesentlich schneller als erwartet anheben werden, um die Inflation einzudämmen.
Der Gold-Future stieg bis 5:50 Uhr MEZ um 0,16 % auf 1.864,45 USD. Der Dollar, der sich normalerweise entgegengesetzt zum Goldpreis bewegt, legte am Freitag leicht zu.
Die Fed erwägt nun frühere Zinserhöhungen, da die Inflation weiter steigt und es zu einer zunehmenden wirtschaftlichen Erholung von der Corona-Pandemie kommt. Daten aus der Vorwoche zeigten zudem, dass die Inflation im Oktober auf den höchsten Stand seit 30 Jahren gestiegen ist.
Der Leiter der Fed in Chicago, Charles Evans, einer der dovishen Vertreter der Fed, sagte am Donnerstag, er sei „aufgeschlossen“, die Geldpolitik im Jahr 2022 zu straffen, wenn die Inflation weiterhin hoch bleibt. Eine Zinserhöhung im Jahr 2022 könnte vonnöten sein, wenn die hohe Inflation anhält.
Unterdessen wurden letzte Woche in den USA 268.000 Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gestellt. Wenngleich dieser Wert in der Nähe der Vor-Corona-Niveaus lag, war er höher als die Schätzung der von Investing.com befragten Analysten (260.000). Der Arbeitskräftemangel stellt weiterhin ein Hindernis für ein schnelleres Beschäftigungswachstum dar.
Im asiatisch-pazifischen Raum bereitet Japan ein Rekord-Ausgabenpaket in Höhe von 490 Milliarden Dollar vor, mit dem die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise abgemildert werden sollen.
Derweil importierte China im Oktober mehr Gold aus der Schweiz. Laut den Daten des Schweizer Zolls so viel wie seit Juni 2018 nicht mehr. Gleichzeitig ging die Zahl der Goldlieferungen nach Indien gegenüber September leicht zurück.
Silber notierte um 0,4 % höher, dürfte die Handelswoche aber zum ersten Mal seit drei Wochen im Minus schließen. Platin stieg um 0,95% und Palladium gewann 0,5%.