Von Ambar Warrick
Investing.com -- Der Kupferpreis ist am Montag gesunken. Schwache chinesische Industriedaten deuten auf eine nachlassende Nachfrage nach dem Metall hin.Der Goldpreis pendelte sich dagegen um sein Dreiwochenhoch ein.
Gegen 10.29 Uhr MEZ fielen die Kupfer-Futures um 0,36 % auf 3,5615 Dollar je Pfund. Mit 3,5503 Dollar hatten sie zuvor den niedrigsten Stand seit über einem Jahr erreicht.
Die chinesische Fabrikproduktion ist im Juli unerwartet geschrumpft. Grund dafür waren neue Einschränkungen im Zuge steigender COVID-19-Fälle, die die Wirtschaftstätigkeit beeinträchtigten. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) fiel im Juli auf 49, nach 50,2 im Juni. Ökonomen hatten mit 50,4 gerechnet.
Während sich die Wirtschaftstätigkeit des Landes insgesamt noch im Expansionsbereich befindet, ist der Rückgang der Produktion ein schlechtes Vorzeichen für die Rohstoffimporte des Landes. Die chinesische Nachfrage macht einen beträchtlichen Teil des globalen Marktes für Eisenerz und Basismetalle aus. Die Ölpreise gaben als Reaktion auf die Daten ebenfalls nach.
Eine mögliche Krise auf dem schuldengeplagten chinesischen Immobilienmarkt lässt ebenfalls darauf schließen, dass die Preise für Kupfer und Eisenerz in diesem Jahr stärker unter Druck geraten könnten, immerhin handelt es sich dabei um gängige Rohstoffe in diesem Sektor.
Während die Metallpreise in diesem Jahr aufgrund des Angebotsschocks durch den Russland-Ukraine-Konflikt zunächst erheblich zugelegt hatten, befinden sie sich seither angesichts der steigenden Inflation und der weltweit höheren Zinssätze in einer Konsolidierung.
Zusammen mit einer möglichen Rezession dürfte dies die Nachfrage nach Metallen im weiteren Verlauf des Jahres beeinträchtigen. Die US-Wirtschaft ist in diesem Jahr in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen geschrumpft, während die Europäische Zentralbank kürzlich auf das Risiko einer Rezession im Jahr 2022 hingewiesen hat.
Inmitten der zunehmend düsteren Wirtschaftsaussichten zeigten sich die Gold-Futures stabil, nachdem sie in der vergangenen Woche auf ein mehr als dreiwöchiges Hoch gestiegen waren. Spot-Gold bewegte sich am Montag bei 1.763,64 Dollar je Feinunze und damit geringfügig unter dem vorherigen Schlusskurs.
Auch die übrigen Metalle entwickelten sich stabil. Platin wurde bei 889,90 Dollar gehandelt, während Silber-Futures weitgehend unverändert bei 20,145 Dollar notierten. Gleichwohl dürfte der Markt unter Druck angesichts der Aussicht auf einen weiteren Anstieg der US-Zinsen im Jahr 2022 bleiben.
Die Federal Reserve hat in der vergangenen Woche die Zinsen um 75 Basispunkte angehoben und erklärt, dass weitere Erhöhungen in Anbetracht der himmelhohen Inflation wahrscheinlich seien.