von Adam Claringbull
Investing.com - Öl stieg am Dienstagmorgen in Asien und erholte sich leicht von dem 2,9%igen Rückgang vom Vortag. Allerdings belasten Überangebotsprobleme weiterhin den Markt, da die ständig steigenden Covid-Infektionszahlen die weltweite Nachfrage immer stärker drosseln.
Futures auf den internationalen Benchmark Brent wurden um 05:16 MEZ um 0,14% höher zu 41,76 USD gehandelt, während WTI-Futures um 0,13% auf 39,49 USD stiegen.
Die jüngsten Produktionsausfälle, die den Ölpreis unterstützt haben, gehen zu Ende und führten zu einem starken Rückgang in der letzten Handelssitzung. Die Bohrinseln im Golf von Mexiko werden wieder in Betrieb genommen, nachdem der Hurrikan Delta Ende der Vorwoche die Region durchquert hatte.
In Norwegen kam eine Vereinbarung zwischen streikenden Ölarbeitern und Management zustande, die einen Streik beendete, der 8% der norwegischen Produktion stillgelegt hatte. Das Johan Sverdup-Feld mit 460.000 Barrel pro Tag (bpd) des Landes sollte nächste Woche bestreikt werden. Die Erwartung des entsprechenden Produktionsausfalls hatte die Preise hochgehalten.
Ein weiterer Angebotsfaktor ist Libyen, wo am 11. Oktober das Embargo des Sharara-Feld aufgehoben wurde. Das Feld wird voraussichtlich 300.000 bpd produzieren, wenn es wieder auf das Niveau vor der Stilllegung zurückkehrt, was die Fördermenge des nordafrikanischen OPEC-Mitglieds nahezu verdoppeln wird.
Der Rohstoffanalyst der Commonwealth Bank, Vivek Dhar, sagte in einer Notiz: „Das würde in sehr kurzer Zeit effektiv 0,3% zum weltweiten Ölangebot hinzufügen.“
Die OPEC+, eine aus der OPEC und ihren Verbündeten gebildete Gruppe, wird voraussichtlich am 19. Oktober eine Sitzung ihres Marktüberwachungsgremiums abhalten. Die Gruppe wird voraussichtlich die zu Beginn des Jahres vorgenommenen Kürzungen um 7,7 mbpd beibehalten, obwohl viele Investoren vorwegnehmen, dass diese sowohl erweitert als auch vertieft werden.
Andrew Lebow, Senior Partner bei der Commodity Research Group, sagte: „Sie betrachten die Salden genauso sorgfältig wie alle anderen und sie schauen sich an, was das Nachfragebild ist. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass sie eine Auslaufstrategie verfolgen. Wenn überhaupt, könnten sie diskutieren, die Produktion reduzieren zu müssen, anstatt sie zu erhöhen.“
Die Investoren warten jetzt auf die Daten zu den US-Rohölvorräten, die das American Petroleum Institute (API) heute noch veröffentlicht.