Ölpreis fällt - OPEC+ verunsichert den Markt

Veröffentlicht am 20.10.2020, 15:18
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von Geoffrey Smith 

Investing.com - Die Rohölpreise fielen am Dienstag angesichts der anhaltenden Sorgen über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft, als eine Frist für Gespräche über ein US-Konjunkturpaket abläuft und Irland die bislang strengsten Beschränkungen in Europa durchsetzt, um die neue Welle von Covid-19-Infektionen zu stoppen.

Gegen 15:00 MEZ wurde der Terminkontrakt auf die US-Leitsorte WTI um 0,5% billiger zu 40,84 USD das Fass gehandelt, während der internationale Benchmark Brent sich um 0,5% auf 42,89 USD das Fass verbilligte.

Die US-Benzin-Futures stiegen hingegen um 0,2% auf 1,1648 USD pro Gallone, nachdem sie zuvor auf bis zu 1,1520 USD gefallen waren.

"Die Märkte rätseln immer noch, ob die Verhandlungen zu einem Konjunkturpaket in den USA heute Früchte tragen werden, bevor die von Nancy Pelosi selbst festgelegte Frist abläuft", sagte Björnar Tonhaugen, leitender Ölmarktanalyst bei Rystad Energy, in einer Mail. "Ein Konjunkturabkommen wäre eine positive Überraschung für die Märkte und könnte auch die Ölpreise unterstützen."

Tonhaugen merkte an, dass die vorherrschende Stimmung auf dem Markt nach dem OPEC+-Treffen am Montag Verunsicherung ist, da es keine Klarheit von der Gruppe gab, unter welchen Umständen sie ihre geplante Produktionssteigerung zu Beginn des nächsten Jahres verschieben würde.

"Bis neue Nachfrageindikatoren eine Richtung signalisieren, werden sich die Preise wahrscheinlich nicht wesentlich bewegen", sagte Tonhaugen.

Es gab am Markt kaum eine Reaktion auf die jüngste Intervention von Präsident Donald Trump, die zu weit von der Realität entfernt war, um ernst genommen zu werden.

"Das OPEC-Monopol muss sich daran erinnern, dass die Benzinpreise gestiegen sind und sie nur wenig dazu beitragen“, sagte Trump über Twitter. Tatsächlich waren die RBOB-Futures in den letzten 15 Jahren nur kurzzeitig niedriger als jetzt und selbst dann nur in Momenten intensiver Volatilität wie in 2008 und 2016.

"Wenn überhaupt, treiben sie die Preise in die Höhe, als die Vereinigten Staaten viele ihrer Mitglieder für sehr wenig Geld verteidigen. Dies darf keine Einbahnstraße sein. JETZT PREISE REDUZIEREN!", fügte Trump hinzu.

Trumps Wunsch nach niedrigeren Preisen kommt zu einer Zeit, in der die US-Öl- und Gasindustrie aufgrund von Preisen, die bereits zu niedrig sind, um einen Gewinn zu erzielen, mit Arbeitsplatzverlusten auf breiter Front konfrontiert ist.

Die Nachfrage in den USA scheint ins Stocken zu geraten, da eine neue Welle von Covid-19 durch die Mehrheit der Bundesstaaten rollt, insbesondere im nördlichen Mittleren Westen. Ob sich dies auf die Gesamtnachfrage auswirkt, können die wöchentlichen Lagerdaten des American Petroleum Institute um 18:30 Uhr zeigen. Die Vorräte sind in 11 der letzten 13 Wochen gesunken, da die Produktion in den Ölschiefergebieten zum Erliegen gekommen ist. Analysten erwarten jedoch für die letzte Woche nur einen geringfügigen Rückgang der Rohölvorräte.

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