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Ölpreis gefallen - Ängste vor Überschuss im Jahr 2021

Veröffentlicht am 16.10.2020, 16:28
© Reuters.
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Von Geoffrey Smith 

Investing.com -- Die Rohölpreise fielen am Freitag aufgrund einer Meldung, dass die größten Exporteure der Welt befürchten, dass die Covid-19 Pandemie dem globalen Markt im nächsten Jahr erneut einen Überschuss beschert.

Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Dezember-Lieferung fiel gegen 15:47 Uhr um 0,7 Prozent auf 42,84 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis November ging es um 0,6 Prozent nach unten auf 40,70 Dollar. Obwohl Rohöl auf eine Verlustwoche zusteuert, konnte der Großteil des jüngsten 10% Anstiegs verteidigt werden.

Zuvor hatte Reuters berichtet, dass die OPEC+ befürchtet, dass eine neue Welle der Pandemie die Nachfrage beeinträchtigen und den Prozess der Wiederherstellung des Gleichgewichts verlangsamen werde.

Die globalen Ölbestände, die im zweiten Quartal aufgrund des Zusammenbruchs der Treibstoffnachfrage in die Höhe geschnellt waren, fallen derzeit um rund 3 Millionen Barrel pro Tag, sagte Gunvor Chief Executive Torbjorn Tornqvist gegenüber Bloomberg. Die US-Lagerbestände sind in den letzten 12 Wochen mit zwei Ausnahmen gefallen. Zuletzt waren es mit 3,8 Mio. Barrel mehr als prognostiziert.

Die Absicht des OPEC+ Bündnisses, dem Produzenten wie Russland angehören, ist es die Produktion wieder zu erhöhen, sobald sich die Lagerbestände ihren historischen Werten nähern. Ihr gegenwärtiger Vertrag über die Produktionseinschränkung sieht vor, dass man die Produktion zu Beginn des nächsten Jahres um fast zwei Millionen Barrel pro Tag erhöht.

Reuters stellte fest, dass nur das schlimmste Szenario, das von den Experten der OPEC+ am Donnerstag betrachtet wurde, davon ausgeht, dass das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage in einem erneuten Überschuss gipfelt. Dennoch ist dies düsterer als jedes der Szenarien, die man vor einem Monat in Erwägung zog.

In den meisten Fällen spiegelt dies die drastische Verschlechterung der Situation in Europa in den letzten Wochen wider. Hier waren einige Länder gezwungen, die Restriktionen für das Gastgewerbe zu verschärfen, insbesondere um die sich rasch ausbreitende zweite Coronavirus-Welle zu stoppen.

Ein weiterer Faktor, der das Angebot am Markt verstärkt, ist die Rückkehr der libyschen Produktion, nachdem diese monatelang durch den Bürgerkrieg unterbrochen worden war. Das nordafrikanische Land, das Mitglied der OPEC ist, aber nicht unter das Abkommen über die Produktionseinschränkung fällt, produziert derzeit etwa 500.000 Barrel pro Tag. Einigen Prognosen zufolge könnte die Produktion bis zum Jahresende auf 700.000 b/d oder mehr ansteigen.

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