Von Gina Lee
Investing.com - Öl war am Donnerstagmorgen mit der asiatischen Sitzung rückläufig, so dass die jüngste Rallye eine Pause einlegt. Die US-Rohöllagerbestände schrumpften allerdings stärker als erwartet, und hinzu kommen die Hoffnungen, dass die Covid-19 Impfungen die Treibstoffnachfrage ankurbeln, was die Verluste des schwarzen Goldes begrenzte.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur April-Lieferung fiel gegen 5:37 Uhr um 0,68 Prozent auf 61,05 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis März ging es um 0,65 Prozent nach unten auf 58,30 Dollar.
"Die Rohöl-Futures erholten sich nach einem größer als erwarteten Rückgang der Lagerbestände in den USA ... die Stimmung wurde jedoch durch einen Anstieg der Benzinvorräte gedämpft", so die ANZ in einer Notiz.
Die am Mittwoch von der U.S. Energy Information Administration (EIA) veröffentlichten Daten zur Rohölversorgung verzeichneten für die Woche bis zum 5. Februar einen Rückgang um 6,644 Millionen Barrel. Dies lag deutlich über den von Investing.com erstellten Prognosen von 985.000 Barrel und dem in der Vorwoche gemeldeten Anstieg von 994.000 Barrel.
Die vom American Petroleum Institute am Vortag veröffentlichten Daten zeigten einen Rückgang um 3,5 Mio. Barrel.
Die EIA-Daten brachten aber auch zu Tage, dass die Benzinvorräte um 4,259 Mio. Barrel gestiegen sind. Prognostiziert wurden jedoch lediglich 1,814 Mio. Barrel, nach 4,466 Mio. Barrel in der Vorwoche.
Bei einigen Anlegern nimmt jedoch die Angst zu, dass sich die Preise von den Fundamentaldaten zu weit entfernt haben, ein Phänomen, welches an spekulativen Märkten regelmäßig auftritt.
Die Brent-Futures erlebten ihre längste Gewinnphase seit Januar 2019, da sie neun Sitzungen in Folge gestiegen waren. In diesem Zusammenhang gelang sogar ein Bruch über die psychologisch wichtige 60 Dollar Marke.
Die weltweite Einführung von COVID-19-Impfstoffen, die Ende 2020 begann, große Konjunkturpakete und Angebotskürzungen der Produzenten haben dem Ölpreis einen Boost verschafft. Saudi-Arabien, der weltweit größte Exporteur, reduzierte Anfang des Jahres sein Angebot für Februar und März. Die Kürzungen erfolgten zusätzlich zu den ohnehin schon bestehenden Senkungen anderer Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihrer Verbündeten, der OPEC+.