Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Ölpreis ist am Freitag ins Minus gerutscht. In Erwartung der neuesten Arbeitsmarktdaten aus den USA warten die Händler lieber ab. Trotzdem steuert das schwarze Gold dank der Unterstützung durch die OPEC+ die Woche auf ein kräftiges Plus zu.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl verlor 0,4 % auf 94,43 USD pro Barrel, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI bis 3:44 Uhr MEZ weitgehend unverändert bei 88,53 USD pro Barrel gehandelt wurde. Beide Kontrakte stiegen in dieser Woche um 7,4 % bzw. 11 % und werden die Handelswoche wahrscheinlich mit dem größten Wochengewinn seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs beenden.
Die Preise konnten sich bereits den vierten Handelstag in Folge erholen, nachdem sie zuvor auf ein 8-Monats-Tief gefallen waren. Die OPEC+ kündigte zudem an, die Produktion in den kommenden Monaten um zwei Millionen Barrel pro Tag drosseln zu wollen.
Dieser Schritt war eine Reaktion auf den starken Rückgang der Ölpreise in den letzten Monaten. So äußerte die Organisation ihr Unbehagen darüber, dass die Preise weiterhin unter 90 Dollar pro Barrel liegen. Nach wie vor notieren die Rohölpreise deutlich unter ihren Jahreshöchstständen.
Heute im Fokus stehen die offiziellen US-Arbeitsmarktdaten der US-Regierung. Sie werden heute Nachmittag veröffentlicht. Hieraus erhoffen sich die Anleger unter anderem Hinweise auf das weitere Vorgehen der Fed in Bezug auf den künftigen Zinserhöhungszyklus.
Auch wenn Experten für September eine Verlangsamung des Beschäftigungswachstums erwarten, sollte dies immer noch ausreichen, damit die Fed ihren aggressiven Zinserhöhungszyklus fortsetzen kann.
Fed-Vertreter haben bereits in dieser Woche Spekulationen weitgehend entkräftet, wonach die zunehmenden wirtschaftlichen Turbulenzen die Zentralbank daran hindern würden, ihr Zinserhöhungstempo zu drosseln.
Diese Äußerungen stützten den Dollar, was wiederum die Ölrallye stoppte. Die Stärke des Dollars gehörte in diesem Jahr zu den wichtigsten Faktoren für die Rohölpreise, da sich auf Dollar lautende Rohstoffe verteuerten.
Neben den US-Arbeitsmarktdaten warten die Ölmarkthändler auch auf Maßnahmen der US-Regierung, um der Förderkürzung der OPEC+ entgegenzuwirken. Die Biden-Regierung hatte sich im Wesentlichen gegen die Senkung ausgesprochen und dürfte mehr Öl aus ihrer strategischen Erdölreserve freigeben, um einen starken Anstieg der Kraftstoffpreise im Vorfeld der Zwischenwahlen im November zu verhindern.