Von Ambar Warrick
Investing.com-- Nach der Talfahrt in der vergangenen Woche pendelten die Ölpreise am Montag in der Nähe ihrer Acht-Monats-Tiefs. Hintergrund ist die Sorge der Marktteilnehmer, dass sich eine Verlangsamung der Weltwirtschaft negativ auf die Rohölnachfrage niederschlägt.
Die in London gehandelte Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,7 % auf 84,42 Dollar je Barrel, während der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate um 0,74 % auf 78,14 Dollar je Barrel sank. Beide Kontrakte wurden knapp über ihrem tiefsten Stand seit acht Monaten gehandelt und verzeichneten in der vergangenen Woche starke Verluste.
Der Ölpreis rutschte am Montag ins Minus, nachdem die japanischen Konjunkturdaten für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt im September ein geringeres Wachstum als im Vormonat zeigten.
Die Zahlen folgen auf düstere Konjunkturdaten aus der Eurozone und dem Vereinigten Königreich in der vergangenen Woche, die die Angst vor einer globalen Rezession schürten.
Die Ölpreise stürzten letzte Woche nach den trüben Wirtschaftsdaten ab. Hawkishe Signale von der Federal Reserve festigten zudem die Erwartungen für weiter steigende Zinsen in diesem Jahr.
Händler befürchten, dass eine Mischung aus hoher Inflation und steigenden Zinssätzen zu einer Verlangsamung der Wirtschaftstätigkeit führen und die Nachfrage nach Öl dämpfen wird. Aufgrund dieser Sorge sind die Rohölpreise von ihren Höchstständen, die sie zu Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine erreicht hatten, stark gesunken.
Die Stärke des Dollar, der auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren notiert, belastete ebenfalls die Ölpreise. Ein stärkerer Dollar verteuert tendenziell die Rohölimporte und belastet die Nachfrage. Die großen asiatischen Importeure Indien und Indonesien sehen sich durch einen stärkeren Dollar mit Gegenwind konfrontiert.
Auch die Konjunkturabschwächung in China, dem größten Rohölimporteur der Welt, hat die Nachfrage in diesem Jahr stark belastet.
Die Androhung von Produktionskürzungen durch die Organisation erdölexportierender Länder in der vergangenen Woche konnte den Rückgang der Rohölpreise kaum aufhalten. Auch die Meldung über eine mögliche Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts, der zu Störungen der globalen Rohölversorgung führen dürfte, sorgte nur für einen kurzzeitigen Preisanstieg.
Die Händler erwarten jedoch nach wie vor eine Erholung der Rohölnachfrage im vierten Quartal, insbesondere im Falle eines strengen europäischen Winters, der die Nachfrage nach Heizöl ansteigen lassen könnte.
Auch die Benzinnachfrage in den USA dürfte sich im Zuge des weiteren Rückgangs der Kraftstoffpreise von ihren Rekordhochs erhöhen.