Investing.com - Der Ölpreis bewegte sich am Mittwoch im frühen europäischen Handel in einer sehr engen Spanne, da sich die Händler vor dem Abschluss der Zinssitzung der Fed zurückhaltend zeigen. Befürchtungen einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Bedingungen haben den Preis für das schwarze Gold auf ein 5-Wochen-Tief gedrückt.
Anzeichen für einen unerwartet starken Abbau der US-Rohöllagerbestände boten den Rohölmärkten wenig Unterstützung, während eine Reihe schwacher Produktionsdaten die Unsicherheit über eine Erholung der Rohölnachfrage in diesem Jahr weiter verstärkte.
Die Daten des American Petroleum Institute (API) zeigen, dass die US-Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 28. April um 3,9 Millionen Barrel geschrumpft sind, obwohl gemischte Werte für die Benzin- und Destillatvorräte auf eine schwankende Kraftstoffnachfrage hinweisen.
Der Wert kündigt normalerweise einen ähnlichen Trend bei den offiziellen Regierungsdaten an, die für heute im Laufe des Tages erwartet werden.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl lag unverändert bei 75,25 USD pro Barrel, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI um 0,1 % tiefer auf 71,58 USD pro Barrel fiel. Beide Kontrakte werden derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Ende März gehandelt.
Die Rohölpreise waren gestern um mehr als 5 % eingebrochen, nachdem schwache Daten zum verarbeitenden Gewerbe und zu den Industrieaufträgen aus den USA, Großbritannien und der Eurozone auf eine weitere Abkühlung der Wirtschaftstätigkeit angesichts der hohen Zinssätze hindeuteten.
Das Hauptaugenmerk liegt nun auf dem Abschluss der Fed-Sitzung im Laufe des Tages, auf der die Zentralbank die Zinssätze voraussichtlich um weitere 25 Basispunkte anheben wird. Die Märkte wetten jedoch darauf, dass die Bank aufgrund von Anzeichen einer sich verschlechternden Wirtschaftstätigkeit eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus ankündigen wird.
Eine Warnung vor einer möglichen Zahlungsunfähigkeit der USA bestärkte diese Annahme.
Erneute Sorgen über eine mögliche US-Bankenkrise sorgten ebenfalls für Belastung an den Rohölmärkten. Die First Republic Bank (NYSE:FRC) wurde bereits von JPMorgan (NYSE:JPM) geschluckt. Der Schritt löste einen Kurssturz bei Aktien anderer regionaler Kreditgeber aus, inmitten der Besorgnis über eine allgemeine Liquiditätsverknappung im Bankensektor.
Die Bankenturbulenzen folgten auf Daten, die einen überraschenden Rückgang der chinesischen Produktionstätigkeit im April zeigten. Das deutet darauf hin, dass der wirtschaftliche Aufschwung im weltgrößten Ölimporteur nach der Coronapandemie an Fahrt verliert. Viele Marktteilnehmer überdachten daraufhin ihre Wetten, dass China in diesem Jahr eine Erholung der Ölnachfrage anführen könnte.
Die Sorgen vor einer nachlassenden Nachfrage haben die Ölpreise in den letzten Wochen stark belastet und die Verknappung des Angebots nach einer Produktionskürzung durch die OPEC+ weitgehend kompensiert.
Während die Produktionskürzung die Rohölpreise Anfang April zunächst in die Höhe getrieben hatte, gaben sie bis zum Monatsende alle Gewinne wieder ab.