von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Rohölpreise stiegen am Dienstag stark an, da die Hoffnung auf ein US-Konjunkturpaket und eine anhaltende Erholung der Nachfrage in Verbindung mit streik- und wetterbedingten Versorgungsstörungen dazu führte, dass der Preise von West Texas Intermediate wieder über 40 USD pro Barrel lag.
Gegen 16:15 MEZ wurde der Terminkontrakt auf die US-Leitsorte WTI um 3,7% höher zu 40,66 USD das Fass gehandelt, während der internationale Benchmark Brent sich ähnlich um 3,4% auf 42,70 USD das Fass verteuerte.
Bisher hat der Markt in dieser Woche von Berichten profitiert, dass US-Finanzminister Steven Mnuchin und die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi sich einem Deal für neue Konjunkturimpulse nähern. Dies wurde auch durch eine stärker als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerumfrage des Institute for Supply Management gestützt, die die Hoffnung geweckt hat, dass die US-Nachfrage die im ersten Halbjahr angesammelten Lagerbestände weiter abbauen kann.
Patrick de Haan von GasBuddy sagte zuvor via Twitter, dass die Daten von GasBuddy zeigten, dass die US-Benzinnachfrage am Montag gegenüber der Vorwoche um 3,6% gestiegen ist und den höchsten Stand seit dem Tag der Arbeit erreicht hat.
Die US-Benzin-RBOB-Futures stiegen um 3,2% auf 1,2319 USD pro Gallone.
Das American Petroleum Institute wird seine wöchentliche Bewertung der US-Rohölvorräte um 22:30 MEZ veröffentlichen. Die Wahrscheinlichkeit scheint sich einem weiteren Rückgang der Lagerbestände zuzuneigen, was der unerwartet starken Abnahme der letzten Woche um 831.000 Barrel hinzukäme.
Amtliche Daten, die am Mittwoch fällig sind, werden voraussichtlich einen Anstieg der Rohölvorräte um 400.000 Barrel, aber einen Rückgang der Benzinvorräte um 900.000 Barrel zeigen. Die US-Regierung wird im Laufe des Tages auch ihren neuen kurzfristigen Energie-Ausblick veröffentlichen.
Das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wird auch durch Hurrikan Delta und den Tropensturm Gamma verschoben, die zu Produktionseinstellungen im Golf von Mexiko geführt haben.
Delta „wird einen erheblichen Teil der Öl- und Gasförderung im Golf von Mexiko stilllegen und eine Bedrohung für die "Raffinerie-Kette" der USA und die Überschwemmungen im durchnässten Louisiana darstellen“, schrieb Phil Flynn, Analyst bei der PRICE Futures Group, in einem Beitrag für Investing.com.
BP (LON:BP), BHP und Hess sollen alle zumindest teilweise ihre Produktion im Golf eingestellt haben.
Ansonsten hat ein Streik norwegischer Ölarbeiter inzwischen rund 8% der Öl- und Gasförderung des Landes vorübergehend lahmgelegt.