NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Mittwoch bis zum Mittag etwas von ihren jüngsten dreimonatigen Höchstständen entfernt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 82,79 US-Dollar. Das waren 85 Cent weniger als am Abend zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 87 Cent auf 78,76 Dollar.
Belastet wurden die Ölpreise durch die trübe Stimmung an den europäischen Börsen. Da Erdöl zu den riskanten Anlageklassen zählt, wirken sich fallende Aktienkurse meist auch negativ auf den Erdölmarkt aus.
Zur Wochenmitte richtet sich die Aufmerksamkeit an den Finanz- und Rohstoffmärkten auf die Geldpolitik in den USA. Am Abend trifft die amerikanische Zentralbank Federal Reserve ihre Zinsentscheidung. An den Märkten wird fest mit einer weiteren Zinsanhebung gerechnet. Wesentlich unsicherer ist dagegen der Kurs im Jahresverlauf. Mit Spannung werden entsprechende Äußerungen von Fed-Chef Jerome Powell erwartet.
Die kräftigen Zinsanhebungen der Fed und anderer Notenbanken gehören aktuell zu den größten Belastungen am Erdölmarkt. Zwar mindern höhere Zinsen den Inflationsdruck, sie dämpfen aber auch das Wirtschaftswachstum. Die Energienachfrage nimmt mit steigenden Zinsen also tendenziell ab, was für sich genommen auf den Rohölpreisen lastet.