von Peter Nurse
Investing.com - Die Rohölpreise gaben einige ihrer jüngsten starken Gewinne am Dienstag zurück, blieben jedoch auf einem erhöhten Niveau, da der Winter die Produktion in Texas, dem größten Energie produzierenden Staat in den USA, behindert.
US-Rohöl-Futures wurden um 0,9% höher zu 60,02 USD pro Barrel gehandelt, während der internationale Referenzkontrakt Brent um 0,3% auf 63,12 USD fiel, nachdem beide Kontrakte zuvor ihren höchsten Stand seit Januar letzten Jahres erreicht hatten.
Die US-Benzin-RBOB-Futures verteuerten sich um 3,6% auf 1,7535 USD pro Gallone.
Ein beispielloser Kälteeinbruch in den USA hat Ölquellen und Raffinerien, insbesondere in Texas, zum Stillstand gebracht, und auch die Betreiber von Erdgas- und Ölpipelines mussten Einschränkungen hinnehmen.
Bloomberg berichtete, dass bis zu 1 Million Barrel Rohölproduktion pro Tag vom Wintersturm betroffen waren, während Stromausfälle auch Auswirkungen auf den Pipelinetransport und den Raffineriebetrieb hatten.
Dies hat das Energiesystem des Landes lahmgelegt und fast bei fast 5 Millionen Menschen in den USA das Licht ausgehen lassen, als Regionen der Reihe nach der Strom abgeschaltet wird.
"In Teilen von Texas gelten die Warnungen vor Winterstürmen bis Donnerstagmorgen", schrieben die Analysten von ING (AS:INGA) und "die frostigen Temperaturen bis dahin bestehen bleiben. Dies sollte dem Markt weiterhin Unterstützung bieten."
Die Ölpreise stiegen bereits, bevor sie diesen Kaltwetterschub erhielten, unterstützt durch die Erwartung zusätzlicher US-Konjunkturgelder sowie globaler Impfprogramme, die die Nachfrage ankurbeln, während das Angebot durch den Mangel an neuen Investitionen in diesem Sektor beschränkt ist. Dies führt dazu, dass von einem "Superzyklus" die Rede ist.
"Aufgrund der technischen Aussichten könnten die Ölpreise auf 70 bis 72 USD / Barrel steigen. Dies sind die Höchststände von September 2019 und Januar 2020. Auf der Grundlage einer fundamentalen Analyse fällt es jedoch schwer, weitere Preisgewinne auszumachen, obwohl wir generell Optimismus an den Finanzmärkten sehen", schrieben Analysten von ABN Amro in einem Bericht.
Die US-Ölvorratsdaten des Branchenverbandes API und der Energieinformationsagentur werden diese Woche am Mittwoch bzw. Donnerstag jeweils um einen Tag verzögert erscheinen, nachdem die US-Märkte am Montag geschlossen waren.