SINGAPUR (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstagmorgen leicht zugelegt und sich in der Nähe ihrer jüngsten dreimonatigen Höchststände gehalten. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 83,64 US-Dollar. Das waren 72 Cent mehr als am Abend zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 75 Cent auf 79,53 Dollar.
Auftrieb erhielt der Rohölmarkt zuletzt durch die Aussicht auf eine vorsichtigere Gangart der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed). Sie hob ihren Leitzins am Mittwochabend zwar weiter an, machte den künftigen Kurs aber stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängig. Einige Notenbankexperten halten es sogar für möglich, dass die Zeit steigender Zinsen in den USA vorerst beendet ist.
Der Inflationskampf der US-Währungshüter stellt für den Erdölmarkt seit längerem eine hohe Belastung dar. Steigende Zinsen gehen in der Regel mit schwächerem Wirtschaftswachstum einher, was meist eine geringere Energienachfrage nach sich zieht. In den vergangenen Wochen haben sich die Ölpreise jedoch etwas erholen können, weil große Förderländer wie Saudi-Arabien oder Russland ihr Angebot deutlich verringert haben.