NEW YORK (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag stark zugelegt. Am Markt wurde erneut darauf spekuliert, dass China die strikte Corona-Politik lockern könnte. Dies schürte die Hoffnung auf eine höhere Nachfrage. Bis zum Mittag konnten die Notierungen die bereits deutlichen Gewinne aus dem frühen Handel kräftig ausbauen.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Januar kostete im Mittagshandel 97,66 US-Dollar. Das waren 2,99 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im Dezember stieg um 3,16 Dollar auf 91,34 Dollar.
In den sozialen Medien kursierten abermals Gerüchte, dass China vor einem Wandel der Corona-Politik stehen könnte. Bereits im Verlauf der Woche hatte es Spekulation über eine mögliche Abkehr von der strikten Null-Covid-Strategie der Führung in Peking gegeben, die von Chinas Behörden aber zurückgewiesen wurden. Dennoch hätten die Investoren am Ölmarkt erneut auf eine mögliche Lockerung gesetzt, hieß es von Marktbeobachtern, was die Preise kräftig nach oben trieb.
Das konsequente Vorgehen in China gegen die Ausbreitung des Coronavirus führte in den vergangenen Monaten immer wieder zu umfangreichen Lockdowns. Analysten der Bank of China International gehen davon aus, dass als Folge der harten Corona-Politik die Ölnachfrage in China in diesem Jahr um durchschnittlich 400 000 Barrel pro Tag gesunken ist.
Rohstoffexperten der Commerzbank (ETR:CBKG) verwiesen darüber hinaus auf die beschlossene Kürzung der Fördermenge durch den Ölverbund Opec+, die für Auftrieb bei den Ölpreisen sorge. Darüber hinaus stütze auch die geplante Preisobergrenze für russisches Rohöl, hieß es weiter bei der Commerzbank.