NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben sich am Freitag ein Stück weit von den Verlusten der vergangenen Handelstage erholt. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 86,87 US-Dollar. Das waren 1,53 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,93 Dollar 79,87 Dollar.
Trotz der Kursgewinne dürften die Rohölpreise die laufende Woche unterm Strich mit Abschlägen beenden. Als eine wesentliche Ursache der Schwäche in den vergangenen Handelstagen gilt die angespannte Corona-Lage in China. Die Behörden haben in einigen wichtigen Metropolen strikte Gegenmaßnahmen ergriffen, von denen sie sich eine Eindämmung des Virus erhoffen. Das harte Vorgehen der Führung in Peking ist eine erhebliche Belastung der Wirtschaft, die sich auch in einer geringeren Energienachfrage niederschlägt.
Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank (ETR:CBKG) verwies hingegen auf das angekündigte EU-Ölembargo gegen Russland. Dies dürfte die russische Ölproduktion künftig deutlich drosseln und "den Brentölpreis in den kommenden Wochen steigen lassen".
Das EU-Ölembargo gegen Russland tritt am 5. Dezember in Kraft. Nach Schätzungen der Internationalen Energieagentur (IEA) importierte die EU im Oktober täglich 1,5 Millionen Barrel russisches Rohöl.