NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise sind am Donnerstag gestiegen und haben sich knapp unter den dreimonatigen Höchstständen vom Dienstag gehalten. Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 83,69 US-Dollar. Das waren 77 Cent mehr als am Abend zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 90 Cent auf 79,68 Dollar.
Marktbeobachter verwiesen auf jüngste geldpolitische Entscheidungen der US-Notenbank Fed. Experten rechnen nach der Zinserhöhung am Vorabend in den kommenden Monaten mit einer vorsichtigeren Gangart der amerikanischen Zentralbank. Dies dürfte die Konjunktur stützen und verstärkte die Spekulation auf mehr Nachfrage nach Rohöl auf dem Weltmarkt.
Zudem wurde auf die jüngste Entwicklung der Ölreserven in den USA verwiesen. In der vergangenen Woche waren die amerikanischen Lagerbestände an Rohöl laut Angaben der US-Regierung vom Vortag um 0,6 Millionen Barrel geschrumpft. Sinkende Ölreserven in den USA stützen in der Regel die Ölpreise.
Für stärkere Kauflaune am Ölmarkt sorgte auch eine allgemein freundliche Stimmung an den Finanzmärkten. Bereits in den vergangenen Handelstagen sind die Ölpreise tendenziell gestiegen, weil große Förderländer wie Saudi-Arabien oder Russland ihr Angebot deutlich verringert haben. So hat sich Rohöl aus der Nordsee seit Beginn des Monates um etwa acht Dollar je Barrel oder rund elf Prozent verteuert.