NEW YORK/LONDON (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete zuletzt 78,72 US-Dollar. Das waren 1,14 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Februar stieg um 1,49 Dollar auf 73,67 Dollar.
Die Ölpreise dürften damit in der ablaufenden Woche etwas zugelegt haben. Vor allem die angespannte Lage im Nahen Osten verunsichert die Märkte. Daher kam es an den vergangenen Tagen oft zu deutlichen Kursausschlägen.
Zuletzt hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) den verheerenden Anschlag in der iranischen Stadt Kerman mit vielen Toten für sich reklamiert. Der Anschlag ereignete sich inmitten gefährlicher Spannungen im Nahen Osten: Irans Erzfeind Israel führt Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen und ist mit vom Iran unterstützten Milizen wie der Hisbollah im Libanon konfrontiert. Einflussreiche Hardliner hatten am Mittwoch Israel für die Explosionen verantwortlich gemacht, was am Ölmarkt die Furcht vor einer Ausweitung des Kriegs geschürt hatte.
Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank (ETR:CBKG) sieht derzeit generell Risiken auf der Angebotsseite als Preistreiber am Ölmarkt. Sie verwies neben den Spannungen im Nahen Osten auch auf eine "höhere Risikoprämie" durch einen Rückgang der Ölförderung in Libyen. Aufgrund von Protesten musste das größte Ölfeld des Opec-Mitglieds im Verlauf der Woche geschlossen werden. Expertin Lambrecht bezifferte den Förderausfall in Libyen mit 270 000 Barrel pro Tag.